Rings: Spätburgunder Kallstadter Steinacker Erste Lage 2023

Rings: Spätburgunder Kallstadter Steinacker Erste Lage 2023

BIO

VDP

Zum Winzer

96–97
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2049
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
pikant & würzig
3
Lobenberg: 96–97/100
Suckling zu 2022: 95/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Kallstadter Steinacker Erste Lage 2023

96–97
/100

Lobenberg: Der Steinacker ist so etwas wie der stille Star unter den Lagen bei Rings – (noch) keine Große Lage, aber qualitativ längst in dieser Sphäre angekommen. Die Reben wachsen hoch oben über dem berühmten Saumagen, auf fast 300 Metern, direkt über einem ehemaligen Steinbruch. Reiner Kalksteinfels, karg, kühl und windig. Der Weinberg ist bestockt mit französischen Klonen, die sich perfekt an dieses karge Terroir angepasst haben. Ein echtes Cool-Climate-Terroir, das sich im 2023er auf eindrucksvolle Weise ausdrückt. Kein einfacher Jahrgang – heiß, nass, selektionsintensiv wie lange nicht mehr. Doch genau in solchen Jahren zeigt sich, wer seine Weinberge versteht. Die Rings-Brüder haben es geschafft, aus der Herausforderung eine Stärke zu machen. Die Weine sind zart, elegant, feinfruchtig – aber nicht leicht. Sie tragen Tiefe und Dichte in sich, ohne sie auszustellen. Die Nase des Steinackers ist nochmal deutlich kühler und reduzierter als beim Saumagen GG, ohne aber nur ansatzweise hart oder spröde zu wirken. Dunkle Kirsche, Schlehe, etwas rote Johannisbeere, dazu kühle Kräuterwürze, Lorbeer, schwarzer Pfeffer. Das wirkt ernsthaft, präzise, schnörkellos. Fast minimalistisch. Und doch hochintensiv. Ein Wein, der sich nicht anbiedert, sondern fordert – aber mit jeder Minute mehr von seiner Tiefe preisgibt. Am Gaumen dann dieser typische Kirschschub, der den Steinacker so unverwechselbar macht. Aber eben keine warme Frucht, sondern kristallklare, kühle, vibrierende Kirsche in all ihren Schattierungen: rote Kirsche, Sauerkirsche, schwarze Kirsche, einen Touch Ätherik haben wir hier auch. Hochverdichtet, aber nicht schwer. Dazu kommt etwas salzige Himbeere, ganz leise im Hintergrund. Alles wirkt versammelt, spannungsgeladen, durchzogen von einer straffen, kalkigen Mineralität. Die Tannine sind unglaublich fein geschliffen, geradezu poliert. Kein Gramm Fett, keine überbordende Frucht – dafür Tiefe, Präzision und eine steinige, salzige Länge, die sich ins Gedächtnis gräbt. Der Steinacker ist der Gegenentwurf zum opulenteren, offeneren Saumagen: kontrollierter, kühler, fast intellektuell – aber mit einem inneren Glühen, das ihn zu einem der großen Pinots des Jahrgangs macht. Und obwohl er kein Großes Gewächs ist, hat dieser Wein alle Eigenschaften eines solchen. Würde der Steinacker als Große Lage klassifiziert, würden die Rings-Brüder hier zweifellos ein GG füllen. So bleibt er ein Geheimtipp für Kenner – einer der fokussiertesten, puristischsten Spätburgunder Deutschlands. Er braucht allerdings ein wenig Zeit. Großer Stoff, ganz leise erzählt.

Verkostungsnotiz
95
/100

Suckling zu 2022 über: Spätburgunder Kallstadter Steinacker Erste Lage

-- Suckling zu 2022: Very tightly wound and racy, this is an exciting and intensely minerally Pfalz pinot noir that will please fans of the wines from Corton Grand Cru in Burgundy. So focused and energetic, with a compact core of fine tannins. Aromas and flavors of blueberries, cooked red beets and licorice. Terrific drive in the very long finish. Limited production from organically grown grapes. Bottled unfiltered after 18 months of maturation in barrels. Drinkable now, but best from 2026

Mein Winzer

Rings

Seit 2008 sind die beiden jungen Brüder Steffen und Andreas Rings für das elterliche Weingut verantwortlich. Es folgte ein kometenhafter Aufstieg, ähnlich dem von Kai Schätzel, der 2015 in der VDP-Mitgliedschaft seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt fand.

Spätburgunder Kallstadter Steinacker Erste Lage 2023