Riesling Pechstein Großes Gewächs 2021

Reichsrat von Buhl: Riesling Pechstein Großes Gewächs 2021

BIO

Zum Winzer

97
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2051
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
mineralisch
3
Lobenberg: 97/100
Parker zu 2020: 94+/100
Falstaff zu 2020: 94/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Pechstein Großes Gewächs 2021

97
/100

Lobenberg: Das typische vulkanische Basaltgestein der Über-Gemeinde Forst ist hier mit dichtem Ton und Sand vermischt. Eine sehr elegante Nase, deutlich weniger auf Frucht gebaut als die Deidesheimer Lagen, eleganter, etwas kühler und zugeknöpfter wirkend, wie das oft mit Forst der Fall ist. Die Mineralität dominiert. Die Frucht ist eher reduziert, nur ein Hauch von Zitruszesten, schlanke gelbe Frucht. Der Mund kommt dann schön scharf geschliffen, aber zugleich total fein und elegant. Die Säurestruktur ist erhaben und samtig, dennoch vibrierend bis in den langen Abgang. Hohe Präsenz, viel feiner und geschliffener im Ausdruck als der etwas wildere, vielleicht gar etwas rustikalere Kieselberg. Feiner Spannungsbogen, kernig und saftig in der Mitte, dann wieder zupackend salzig und mit rauchig-feiner Steinobstfrucht hintenraus. Die Lage Pechstein ist einfach ganz grandios. 97/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

94+
/100

Parker zu 2020 über: Riesling Pechstein Großes Gewächs

-- Parker zu 2020: The 2020 Forster Pechstein GG shows dense, yeasty fruit with vegetal and mineral notes but also a first hint of maturity. Enormously juicy yet also compact and firm on the palate, this Pechstein is delicate but also dense and substantial, even quite stout, which is currently still at the expense of transparency and finesse. Salty aftertaste. Needs time. 12.5% stated alcohol. Tasted in Wiesbaden, August 2022. 94+/100

94
/100

Falstaff zu 2020 über: Riesling Pechstein Großes Gewächs

-- Falstaff zu 2020: Man findet tuffige und zitrische Noten in einem insgesamt noch verschlossenen, von Hefe und einer Spur Holz eingefassten Duftbild. Im Mund zeigt sich ein dichter, salziger und zugleich auch geschmeidig grundierter Wein, der die körnigen Phenole gut absorbiert. 94/100

Mein Winzer

Reichsrat von Buhl

Von 2013 bis 2018 war die Stilistik der von Buhl Weine deutlich geprägt durch niemand geringeren als Mathieu Kauffmann. Der frühere Kellermeister des Champagner-Hauses Bollinger feilte hier an ausgesprochen trockenen und mineralisch geprägten Weinen. Weine puristischer Art!

Riesling Pechstein Großes Gewächs 2021