Barolo Pio 2019

Pio Cesare: Barolo Pio 2019

Zum Winzer

94–95
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2045
Verpackt in: 6er
9
tanninreich
strukturiert
pikant & würzig
3
Lobenberg: 94–95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Pio 2019

94–95
/100

Lobenberg: Dieser Barolo ist ein Blend aus Lagen in fünf verschiedenen Dörfern. Ravera aus Novello, Gustava und Garretti aus Grinzane Cavour, Ornato, Briccolina, La Serra und Lirano aus Serralunga, Mosconi aus Monforte und Roncaglie aus La Morra. Im Hause Pio Cesare hat man von alters her auf den Blend-Barolo geschworen, wie das auch immer noch Bartolo Mascarello und andere machen. Der Ausbau erfolgt zum größten Teil im großen Holzfass aus französischer und slawonischer Eiche. Zehn Prozent reifen aber für ein Jahr in Barriques in Zweit- und Drittbelegung. Nach dem ersten Jahr zieht der Barrique-Wein ebenfalls um ins große Holzfass, wo er ein zweites Jahr ausgebaut wird. Der Unterschied zwischen Barolo und Barbaresco wird klar deutlich. Die große Feinheit und Verspieltheit des Barbaresco wird hier im Barolo eindeutig mit intensiver Struktur und Dichte getoppt. Ich probiere ein Fassmuster, der Wein kommt erst in einem Jahr, 2023, auf den Markt. Pio Cesares’ Barolo vereint die besten Eigenschaften jedes der Barolo-Dörfer, aus welchen die Trauben kommen. Intensive, saftige rote Kirsche mit einer schwebenden balsamischen Kräuter-Note. Im Mund dunkel, körperreich. Schwarzkirsche, Lakritz mit rauchig-erdiger Mineralität wickeln sich um die leicht strukturierten Tannine, die an nasse Kreide erinnern. Eine phänomenal präzise Fruchtklarheit – und die Frucht schiebt so wunderbar von hinten mit Druck. Der Gevrey-Chambertin aus Barolo. 60.000 Flaschen wurden von diesem trinkigen Stoff gemacht. 94-95/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Pio Cesare

Federica Boffa übernahm Pio Cesare im jungen Alter von 24 Jahren und steckt jetzt all ihre Energie in das traditionelle Familienweingut. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen! Im Jahr 1881 gründete Pio Cesare in Alba seinen kleinen Weinbaubetrieb. Damals war das Piemont eine arme Region, und...

Barolo Pio 2019