Lobenberg: Der Steinbuckel besteht aus 100 Prozent französischen Klonen. Rund ein Viertel Ganztraubenvergärung, der Rest wird entrappt. Klassische 228 Liter Fässer. Philipp Kuhn arbeitet nur mit dieser originalen Burgunder Fassgröße, und der Steinbuckel bleibt darin 20 Monate auf der vollen Hefe. Hälftig im neuen und zweijährigen Holz. Der Steinbuckel ist kernig, zeigt eine Würze irgendwo zwischen Cote-Rotie und Priorat mit dieser schieferigkeit, ob er auf Kalkstein steht. Viel schwarze Kirsche in der Nase. Richtig Zug in der Nase schon. Sehr viel Rauch mit einem leichten Specktouch, geflämmtes Fleisch, auch hier wieder leichte Syrah-Assoziationen. Je länger der Wein im Glas ist, desto duftiger wird er, desto reicher. Trotzdem bleibt er ein Wein, der auch Nuits Saint Georges auf der Flasche stehen haben könnte. Kühle Thematik mit herber Würze. Deutschland ist und wird Rotweinland. Der 2019er hat zudem diese geniale Säurepikanz, diesen dramatischen Zug, der das Jahr auszeichnet, dazu die generöse, kühle Struktur, die alles einnimmt. Ein fantastisches Jahr, das aber etwas mehr Zeit braucht als 2018. 96/100