Lobenberg: Biologische (nicht zertifiziert) Weinbergsarbeit. Alles immer penibelst zu 100% entrappt und dazu noch optisch-digital nachsortiert. 100% gesunde reife Beeren. Mit Füßen eingemaischt nach Vormazeration. Erster Ansatz mit explosiver roter Frucht und trotzdem auch noch rauchig, maskulin in der Nase von den lehmigeren Böden. Aber es wird dann extrem blumig. Flieder, Jasmin, Veilchen und Vergissmeinnicht. Unglaublich duftig. Dazu Rauch, Myrrhe, Wachholder. Das Ganze mit Holunder unterlegt. So tief, so würzig. Dann kommt schwarze Kirsche, schwarze Erde. Das ist ein richtiger Strauß dunkler Aromen. Ohne dabei schwer oder üppig, süß zu werden. Es bleibt auf jeden Fall europäisch und waldig. Es wird nicht exotisch. Der Mund ist ungeheuer harmonisch und straft mein Vorurteile gegen Nuits-Saints-Georges Lügen. So balanciert und butterweiches Tannin. Aber auch hier bleiben die dunklen, waldigen Aromen erhalten. Die Blumigkeit spielt den Gegenpart. So ein ungeheurer Strauß von Geschmackseindrücken. Grandiose Komplexität. Nicht so positiv eindimensional wie die rotfruchtigen Vosne-Romanee-Weine, sondern vielschichtig und geheimnisvoll. Es gibt immer was Neues zu entdecken bei jedem neuen Schluck, jeder neuen Nase. Und alles bleibt haften. Super Stoff. Der beste Nuits den ich kenne, ganz anders aber auf der Höhe des 1er Cru von Prieure Roch. 97-98+/100