Lobenberg: Die Rieslinge aus der Lage Steiner Hund sind stets ein Anwärter auf die mineralischsten Weine des Guts. Die Reben graben sich hier unter einer dünnen Humusschicht in den Urgesteinsboden und wurzeln dabei besonders tief. In Verbindung mit dem 2,5 jährigen Ausbau im großen Holz ergibt das einen sehr festen, ja dichten Riesling. Etwas Schwarzer Tee, wieder die markant tabakige Würze, die über der Frucht liegt und erst dann Agrumen und etwas Feuerstein. Es gibt bei diesem Weingut ja nie viel Frucht, die Nase ist – das ist typisch für den Nikolaihof – sehr subtil, man muss sie dem Wein erst entlocken. Am Gaumen ist der Wein fest, so tief wie die Wurzeln der Reben. Der Wein ist vielschichtig und griffig, hat eine ganz feine Gerbstoffstruktur vom Holz, aber ganz klar mehr athletisch durchtrainiert als auf Kraft gebaut. Die Fruchtanklänge sind eher hell, weißer Pfirsich, milder Limettensaft, rund und geschmeidig, aber dennoch mit einer feinziselierten, lebhaften Säurefrische. Aber alles ruht in sich, so wie auch die Aromatik verschmolzen daherkommt. Großes Terroir-Kino aus der Wachau und gerade erst am Anfang seiner Entwicklung. 96+/100