Lobenberg: Pierre Morey erzeugt diesen 1er Cru und einen Village in der Gemeinde Monthelie und beide sind sich vom Charakter sehr ähnlich, doch der 1er Cru weist eine höhere Spannung auf in der explosiven, roten Frucht. Auch hat er etwas mehr Substanz, Druck und Schubkraft. Aber das Berauschende, das Beaujolais-artige, das schiebende in der Frucht bleibt gleich. Das ist eben auch der Jahrgang. Im Mund unterscheiden sich Village und 1er Cru allerdings noch deutlicher als in der Nase. Hier ist der 1er Cru deutlich erwachsener, mineralischer. Wir haben mehr Kreideanmutung, mehr Salzigkeit. Diese Hochlage gewinnt 2018 auf jeden Fall. Denn viele 2018er haben den Hang zu großer Gefälligkeit, aber nicht so Monthelie. Diese hochspannende Gemeindelage, die ähnlich wie Auxey-Duresses, Saint Aubin und so weiter total gewinnen durch so einen Jahrgang wie 2018. Überhaupt die kühleren Lagen sind bevorzugt. Der Wein hört gar nicht mehr auf hintenraus, dennoch wird er niemals anstrengend. Er ist ebenso eine Ode an die Freude, nur eben noch druckvoller mineralisch unterlegt. Aber alles bleibt total verspielt und fruchtbetont, das ist hier die Dominante. Viel rote Frucht, ein wenig Sanddorn dazu, Johannisbeere, Cranberry unter der süßen, roten Kirsche. Die Ähnlichkeit zum Village ist schon verblüffend, zumal die Lagen sich überschneiden und hier im 1er Cru vor allem auch die älteren Reben stehen. Aber am Ende macht die größere Spannung und die druckvollere Mineralik dieses totale Leckerli eben zum erwachseneren, strafferen Wein. Die gleiche Ausrichtung, aber er braucht wohl einige Jahre mehr Wartezeit. 94+/100