Lobenberg: Der Jahrgang 2021 ist bei Ridge von Frische, Präzision und verlockender Komplexität gezeichnet. Die Vegetationsperiode war 2021 im allgemeinen wesentlich unspektakulärer als das warme und trockenen Jahr 2020, welches in vielen Regionen Kaliforniens von Buschbränden geprägt war. Aber auch 2021 war ein trockenes Jahr. Im Winter 2020 blieb der herbeigesehnte Regen aus, und bereits nach der Blüte im Frühling war klar, dass das Jahr 2021 auf Grund der Trockenheit wesentlich geringere Erträge haben würde. Das kompromisslose Qualitätsdenken bei Ridge bedeutete für das Weingut, dass die ohnehin schon geringeren Erträge durch eine grüne Lese im Weinberg noch weiter reduziert wurden um all die Energie und Kraft der Rebstöcke auf weniger Trauben zu konzentrieren. In den Santa Cruz Mountains oberhalb des Silicon-Valleys, ziehen jeden Morgen von Juni bis August die berühmten kühlenden Nebel durch die Weinberge, was das Ausreifen der Trauben verlangsamt, und Jahr um Jahr für die berühmte Balance in den Weinen des Monte Bello sorgt. Durch die beschriebenen, notwendigen Maßnahmen im Weinberg ist die Qualität des Jahrgangs – wie von Ridge gewohnt – wieder unbeschreiblich hoch. Während der Gärung ergaben die kleinen Beeren aller Rebsorten eine beeindruckende Dichte und Konzentration, aber auch eine wunderschöne Balance und mit 13,5% einen eher moderaten Alkoholgehalt. Das finale Cuvée wurde aus 19 Komponenten zusammengefügt und der 2021er besteht aus 64 Prozent Cabernet Sauvignon, 30 Prozent Merlot, fünf Prozent Petit Verdot und einem Prozent Cabernet Franc. An der Nase ist selbst das Fassmuster einfach unglaublich betörend. Jede Menge dunkle Frucht steigt wabend aus dem Glas. Saftig reife Schwarzkirsche, Brombeere, Waldbeeren und klare, lineare Cassisnoten – alles super balanciert und frisch, nichts Warmes oder gar Überreifes. Nach und nach kommen rauchige Noten hinzu, eher so wie frisch ausgeblasene Kerze, als Lagerfeuer. Aber die Finesse und Feinheit der Aromen suchen Ihresgleichen. Wow! Ich möchte mein Glas gar nicht wieder abstellen, sondern diesen unglaublich verlockenden, betörenden Duft weiter aufsaugen. Tonkabohne, Vanille, Allspice, Maulbeere und ein Hauch süßer, roter Paprika. Dann getrocknete Wiesenkräuter. Aber nichts ist grün oder gar minzig wie man das in manch kühlerem Jahr riechen kann, sondern einfach unglaublich duftig, verträumt und verlockend. Im Mund besticht der Wein dann weiter durch seine unglaubliche Frische. Sauerkirsche, Schwarzkirsche, Brombeere, Pflaume, alles gerade erst gepflückt. Die Tannine sind fein, und puderzucker-rund poliert, zwar reif, aber sie geben dennoch eine beeindruckende Struktur und diesem Monte Bello das Zeug lange zu reifen. 80-Prozentige Schokolade, etwas Mokka aber auch dunkle Blüten wie Veilchen, kommen verspielt hinterher. Der Wein ist jetzt schon absolut traumhaft und unglaublich schön. Es wird sicher schon ein geniales Erlebnis in wenigen Jahren eine Flasche zu öffnen, aber wenn er in fünf bis zehn Jahren in sein ideales Trinkfenster kommt wird dieser Monte Bello der absolute Hammer. Er ist schon jetzt groß! Leider gibt es von diesem großartigen Stoff eben historisch wenige Flaschen. 100+/100