Lobenberg: Die beste Lage des Winzers, 30 Jahre alte Chardonnay-Reben auf 80% Kalkstein und Kreide und zu 20% weißer Lehm. Nur 25 hl/ha Ertrag, da es hier immer große Verrieselung der Blüte gibt. Ganztraubenpressung, dann in neuem Holz fermentiert. 18 Monate dann auf der Feinhefe im Holz. Natürlich Bio und Spontanvergärung wie alles hier. Kreide und Kalkstein mit zarter, und zugleich hochintensiver weißer Blume nebst grandioser, leicht salziger Frische steigen in die Nase. Akazienhonig, ein grandioser Spannungsbogen in Nase und Mund, alles vibriert, ein Wein so voller Energie. Deutlich feiner und zugleich intensiver als ein Meursault. Süße Grapefruit, Zitronengras, Limette, salziges Gestein im grandios mineralischen Nachhall. Komplex wie selten in Burgund, zumindest in der Côte de Beaune fast nie so erlebt. Phänomenale Säure und pikantes Spiel im Abgang, Orangen- und Zitruszesten, das neue Holz wird von der ungeheuren Säure kompensiert, Erinnerungen an Roulot Meursault und von Winnings Sauvignon 500 steigen auf, auch extremer Chassagne Montrachet oder weißer Morey Saint Denis könnte man blind tippen, der Geradeauslauf ist so ungewöhnlich und verblüffend. Der Wein braucht viel Zeit zur Integration der famosen mineralischen Frische und kann toll altern. Das ist irre guter Stoff hier, großes Kino in der Feinheit und irre frischen Komplexität. Der lange Ausbau ergibt dieses abgefahrene Hefebouquet und trotzdem bleibt er fein am Gaumen und herrlich detailliert. In 2014 ist er nochmals präziser geworden gegenüber 2012 und 2013, die Lasersäure leitet den Wein, alles bleibt frisch, nicht überreif, Zitrusaromen sind prägend. Besitzt eine ganz tolle Struktur dank des leichten Gerbstoffgerüsts. 95-97/100