Lobenberg: Die Weinbergsbearbeitung geschieht biologisch-organisch. Das Weingut vergärt ausschließlich spontan mit natürlichen Hefen. Die Weine werden sofort nach der alkoholischen Vergärung, die komplett ohne Maischestandzeit und ohne Schalenkontakt erfolgt, in Barriques überführt, in denen dann die malolaktische Gärung stattfindet. Die Village und 1er Crus werden zu einem geringen Teil im neuen Holz auf der Feinhefe ausgebaut, manchmal findet eine Batonnage statt. Les Pucelles hat eine sehr elegante, fast etwas scheue Nase. Das ist sehr typisch für Puligny. Die Weine sind in der Jugend verschlossener, karger und reduktiver. Feuerstein und Kreide, dann etwas gewachste Zitrone, nasser Kalkstein, dunkle Mineralik. Erst langsam schält sich die süße gelbe Frucht von Puligny durch, auch Zitronengras. Ein bisschen Ananas dazu. Die Nase ist trotz ihrer dunklen Art wunderbar animierend, weil sie so frisch und rein ist. Auch im Mund viel Kalksteinanmutung mit dunkler Steinigkeit, Salz, dann Bienenwachs, kandierte Zitrone, geradlinig und unglaublich fest gebaut. Sehr wenig Frucht im Mund, auch da bleiben wir in einer kargen Gesteinsanmutung. Das ist vor allem für den sehr charmanten Jahrgang 2022 schon erstaunlich, wie sehr sich das Terroir durchsetzt. Die Zunge wird kreidig belegt. Im Nachhall kommt die feine Öligkeit, die Dichte und die Opulenz von Puligny auf. Marc Morey hat eine wunderbar ummauerte Parzelle in Puligny, die mitten im Kernstück sitzt, unweit des Batard-Montrachet Grand Cru. In seiner schmelzig-dichten Struktur geht Les Pucelles schon ein wenig in diese Richtung. Les Pucelles braucht trotz dieser eleganten Opulenz einige Jahre Zeit, sich vollständig zu öffnen, aber dann ist da sehr, sehr viel Wein im Glas. 96-97+/100