Lobenberg: Der Clos ist 7,5 Hektar groß, etwas über 3 sind mit Chardonnay bepflanzt, der Rest ist Pinot Noir. Rund 2 Hektar der Reben sind sehr alt, nur aus diesen stammt die Cuvée Clovis. Pflanzjahre 1947 und 1953. Das ist das best-of-the-best-Material aus der Monopole-Lage der Domaine. Der Boden ist von hellen Kalksteinen überzogen, darunter auch sandig-lehmig. Fermentation und Mazeration in Holzcuves, ein kleiner Teil auch in Edelstahl, um auch etwas fruchtbetontere purere Elemente in den Blend einzubringen. Ausbau in gebrauchten Holzfässern, rund 20 Prozent neu. Sehr feine rotfruchtige Nase mit kühler Cassis-Dominanz, dann auch dunkle Sauerkirsche und viel frische Himbeere. 2022 ist so ein genialer Jahrgang, weil er diese cremige dichte Waldbeerenfrucht mit so viel Frische verbindet. Eleganz und Power! Es ist irre konzentriert, wirkt aber nie schwer durch diese hohe Eleganz aus den alten Reben. Natürlich superniedrige Erträge, was diese Feinheit am Ende ausmacht. Die Tannine sind ein Traum, leicht kakao-pudrig, cremig, köstlich reif. Alles passt. Schön schlanker, energetischer, salzig-frischer Mund mit zarter Himbeersüße. Man wird direkt mitgerissen von dieser waldbeerigen Saftigkeit, die der Wein ausstrahlt. Cuvée Clovis, die Cuvée aus den ältesten Reben, hat neben dem »normalen« Marcilly den klar größeren Druck, aber viel mehr noch die größere Feinheit. Viel mehr Wucht und Schubkraft und Konzentration in der Himbeere, saftig-dichter Mund mit ultrafeinem Tannin. Ein wunderschöner Mercurey mit viel Kraft und dennoch Finesse.