Lobenberg: Mit dunkler Frucht und prägnanten Röstnoten ist dieser Cabernet der »Einstieg« in die Welt der Kongsgaard Weine. Dabei handelt es sich nicht um weichgestreichelte Weine, die versuchen ihre Herkunft oder ihren Ausbau zu verleugnen. Zweifelsfrei aus Napa kommend setzt er die Benchmark für dichten, reifen Cabernet mit ordentlich Muskeln und balancierter Struktur. Der Cabernet Sauvignon widerlegt die landläufige Meinung, es handele sich bei kalifornischen Weinen oft um überholzte Weine, sondern belegt vielmehr Kongsgaards Standpunkt, dass es sich bei den meisten Weinen um »underwined oak than overoaked wine« handelt. Es ist eben diese Stilistik, die wir nur in Napa finden und die auch den beherzten Ausbau im Holz zulässt, vielleicht sogar fordert. Röstig, toastig in der Nase mit Noten nach Schwarzgeräuchertem, dunkler Tabak. Dann frische Frucht nach Himbeeren, intensiven, saftigen, schwarzen Kirschen, Brombeeren und Creme de Mure, Cassis und Zedernholz, vielschichtig und gewaltig die Nase umreißend. Am Gaumen mit gehörigem Bass, Süßholz und üppiger, reifer Frucht, fleischig, mundwässernd und saftig wird er gestützt von hochflorigen, blättrigen Tanninen, die klare und präzise Frucht wie in ein Korsett geschnürt. Rote geröstete Paprika, Kaffee, 100 prozentige Schokolade, Graphit und feinherbe phenolische Komponenten sorgen für Präzision und Gradlinigkeit. Dieser phänomenal dichte Muskelprotz braucht ein paar Jahre im Keller bis er in sein Trinkfenster gelangt, ansonsten sollte er mindestens einige Stunden im Voraus geöffnet und dekantiert werden. 99+/100