Lobenberg: Kühlerer Sommer, sehr regnerisch, man musste lange auf die Reife zuwarten. JM Vincent ist eher ein Freund der reiferen Chardonnayschule, er geht nie zu früh lesen. Dennoch ist die Säure immer ein prägendes Element seiner Weine, ähnlich wie bei Grivot in Vosne. Erstaunlich! Ein Weinberg in extremer Dichtpflanzung bis zu 17.000 Stöcken pro Hektar, von JM Vincent selbst angelegt. Wir haben diese wahnsinnige Konzentration, die absolut keine Schwere ausstrahlt. Dichte gelbe Frucht, die fast mehr an Chassagne erinnert als an Santenay, aber dieser feinsalzige mineralische Spannungsbogen, der JM Vincents Weine so auszeichnet, zieht sich komplett durch den Wein. Der Mund ist dann erstaunlich rassig und laserpräzise, hochkonzentriert und doch so frisch und verspielt. Rote und gelbe Pflaume, Zitronengras, Kalkstein, kühl und kanalisiert, so geschliffen und fein und doch so viel Dichte und Kraft aus diesem speziellen Weinbau mit Minierträgen. Das ist ganz klar angelehnt an Bruno Lorenzon, den engen Freund von Jean-Marc Vincent. Diese Fusion aus Power und Schlankheit ist einzigartig und Zeugnis eines ultra-akribischen Weinbaus.