Lobenberg: JM Vincent presst extrem hart, er hat seine Presse so eingestellt, dass sie wie die alten Vasselinpressen läuft. Dadurch erhält er diese Dimension und Tiefe in der Struktur. Kühlerer Sommer, sehr regnerisch, man musste lange auf die Reife zuwarten. JM Vincent ist eher ein Freund der reiferen Chardonnayschule, er geht nie zu früh lesen. Dennoch ist die Säure immer ein prägendes Element seiner Weine, ähnlich wie bei Grivot in Vosne. Erstaunlich! Der Wein stammt aus drei Parzellen, 2013, 2007 und 1999 gepflanzt, der Hauptteil ist noch aus 1999. Der Jahrgang 2021 war, wie in Deutschland, ein Jahr wie früher. Sehr spät reifend, man musste wirklich lange zuwarten, dass es komplett ausreift. Der Weinberg liegt oberhalb des Ortskerns, Hochlage auf 300 Metern. Die Nase ist saftig und frisch, extrem energetisch, Grapefruitschale, Orangenöl und Mandarine. Elektrisierender Mundeintritt, wahnsinnige Konzentration im Mund. Im Les Beaurepaire gibt es nicht ganz so viel komplexe und reiche Aromatik wie bei Gravières, dafür hat er diese sehr salzige Qualität. Diesen zwingenden Geradeauslauf, der mich etwas an Chablis denken lässt. So geschliffen und hochmineralisch. Famos! 95-96/100