Lobenberg: Bei Millot bekommen die Weine, wie bei Grivot in Vosne, eine Kaltmazeration von rund einer Woche bevor die Spontangärung beginnt. Fermentation in Edelstahl und Betontanks, null Holz. Gewisse Ganztraubenanteile von bis zu 60 Prozent in der Vergärung. Der Ausbau findet dann ganz klassisch in Barriques statt. Der Grands-Echezeaux von Millot sitzt im Süden der Lage, fast an den Clos de Vougeot angrenzend. Er ist für die Lage erstaunlich charmant und zugänglich, duftet mit warmer Brombeere, Lavendel und Cassis aus dem Glas. Auch roter Pfeffer und etwas Unterholz. Gefolgt von einem köstlich cremigen Mund, nur Samt und warmer Stein. Er ist trotz seines großen Charmefaktors etwas stringenter und straffer in den Tanninen als der reiche Echezeaux. Wir haben mehr strukturelle Power und zugleich diese herb-kräuterige Frische und eine wunderbare Finesse aus seiner süßen Beerenfrucht. Das ist ganz weit vorne mit dabei in dieser Lage, ein bisschen an d’Eugenie angelehnt, vielleicht etwas weniger verschlossen. Wer klassische Burgunder sucht, der ist bei Millot im Himmel. Diese kleine Familienmanufaktur erzeugt wunderbar stringente und delikate Pinot Noirs. Der Grands-Echezeaux ist DER Grand Cru der Domaine, rar und teuer, aber best of the best.