Lobenberg: Jayson Woodbridge, der beinahe schon legendäre Winzer hinter dem Ikonen-Weingut »Hundred Acre«, kauft die Trauben für seine Fortunate Son Weine zu. Das heißt aber ganz und gar nicht, dass sie von geringerer Qualität sind. Die Weinberge sind zum Teil über 80 Jahre alt, und werden von privaten Traubenlieferanten (einige davon sind schon in der vierten Generation) gehegt und gepflegt. Jason nennt diese alten Reben »Napa Heritage Vineyards«, aber er behält die Herkunft der Trauben geheim. Er verpflichtet die Bauern, die Trauben nach seinen Prinzipien anzubauen und bezahlt dafür ein Premium – dafür dürfen auch die Bauern niemals preisgeben, dass sie an ihn verkaufen. Dieses Modell der auf Qualität fokussierten Luxus-Traubenbauern ist hier in Kalifornien gängig. Die Fortunate Son Weine werden im Keller genauso gemacht wie Hundred Acre. Die Trauben für »The Dreamer« kommen hauptsächlich von 85 bis 90 Jahre alten Rebstöcken, aber auch Trauben junger Reben machen es in den Blend. Jason macht den Verschnitt der Fässer immer mit lauter Rockmusik im Hintergrund! Der Wein besteht aus reinem Cabernet Sauvignon aus einer Reihe verschiedener Weinbergslagen. Mittleres Rubinrot mit einem Hauch Violett und extrahierten Tränen. Im Gegensatz zum Diplomat haben wir hier intensive schwarze Kirschfrucht-Aromen. Ein Hauch Marzipan und feine Minze, auch frisch gedrehte Erde und steinige Graphit-Mineralität. Im Mund ist wieder die für Jayson Woodbridges Weine typische Balance zu finden. Vibrierende, pulsierende Kirschfrucht in Reinform. Die Tannine sind fein poliert und zart griffig. Sie bauen sich beinahe geheimnisvoll erst nach dem Schlucken im Mund auf. Die samtige, aromatische Vielfalt kommt ebenfalls erst Minuten nach dem Schlucken in voller Intensität und in Form von Kräutern und schwarzem Pfeffer auf die Zunge. Finesse und Power gepaart. Enorm viel Energie in feiner Balance, das ist schon klasse! 96/100