Lobenberg: 100 Prozent Assyrtiko aus der Einzellage Rampelia. Die Trauben der alten Reben werden von Hand gelesen und dann erstmal 24 Stunden in ein großes Kühlhaus gestellt, bevor vollständig entrappt und abgepresst wird. Vor der Gärung mit wilden Hefen folgen weitere 12 Stunden »cold soak«, dadurch werden die Fruchtaromen besonders klar und präzise. Der 12-monatige Ausbau erfolgt zu 70 Prozent im Stahltank und zu 30 Prozent in französischem Holz. Mittleres, leuchtendes Zitronengelb. Kurz nach dem Öffnen ist die Aromatik zart schwebend, sogar beinahe schüchtern. Der Wein geht zunächst in die Richtung eines Chablis mit dezent hefigen Aromen und einer leichten Reduktion. Das zarte zitrische Aroma einer gewaschenen und dann mit einem Tuch abgeriebenen Zitrone entwickelt sich. Intensiver, nackter Kalkstein, Khaki, Nashi Birne, Granny Smith, Ahoi Zitronenbrause, Zitronenkonzentrat, getrocknete Lindenblüte, Melisse, Limette, Mandarine mit grünem Zweig, Sake, Wacholderbeeren, ein Hauch Bienenwachs und salzige Meerluft steigen aus dem Glas. Erst nach einigen Minuten kommen auch braune Gewürze wie Muskatnuss, Karamell und ein Hauch Zimt hinzu. Im Mund ist die Intensität dieser Essenz von Stein mit Salzzitrone noch krasser! Die Salzigkeit wird im Hintergrund irgendwie von süßer gelber Frucht im Zaum gehalten. Es fühlt sich beinahe an, als löse der Wein eine Unterströmung im Mund aus! Oben gleitet diese knisternde Salzigkeit und unten diese immens steinige, beinahe staubige Mineralität mit dezent bitteren zitrischen Aromen. Im Nachhall bleiben Aromen von Gin und Tonic im Mund. Erfrischend und doch auch körperreich und mundfüllend kann der Wein am Esstisch sicher auch mit kräftigen Gerichten mithalten. Das Weingut Hatzidakis schafft es immer wieder, das Santorini-Terroir in großartigem Wein zu verewigen. Immens schicker, einzigartiger Stoff!