Hanspeter Ziereisen: Blauer Spätburgunder Jaspis Bürgin Alte Reben unfiltriert 2020

Hanspeter Ziereisen: Blauer Spätburgunder Jaspis Bürgin Alte Reben unfiltriert 2020

Holzkiste

Zum Winzer

98
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2050
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
strukturiert
fruchtbetont
3
Lobenberg: 98/100
Parker zu 2019: 96+/100
6
Deutschland, Baden
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Blauer Spätburgunder Jaspis Bürgin Alte Reben unfiltriert 2020

98
/100

Lobenberg: Die Reben hier sind zwischen 1965 bis Ende der 60er Jahre gepflanzt worden und stehen auf reinem Jurakalk. Es gibt nur einige wenige Fässer von dieser Selektion. Der Name »Bürgin« steht in diesem Fall für die Familie, von der die Ziereisens diese Parzelle bekommen haben. Ausbau überwiegend im gebrauchten Holz von 225 Litern, nur ein geringer Anteil Neuholz. Darin bis August 2022 auf der Hefe belassen. Schließlich unfiltriert abgefüllt und im Frühjahr 2025 kommt er dann nach weiterer Flaschenreife in den Verkauf. Hier sind wir ebenfalls bei 50% Ganztraubenanteil mit den Füßen angequetscht. Allerdings haben Ziereisens eine Lesemannschaft, die geschult ist die Rappen an der richtigen, verholzten Stelle abzuschneiden. Selektierte, später hinzugefügte Rappen lehnt Hans Peter ab, da sie seiner Meinung nach durch das vorherige Abbeeren zu stark verletzt werden und dann »grüne« Aromen abgeben. Über diese Praxis gibt es unterschiedliche Ansichten, Fürst, Huber, Ziereisen machen es so, aber viele Weingüter in Deutschland und dem Burgund geben weiterhin nachträglich selektionierte Rappen hinzu. Im Grunde ist es auch egal, denn das Ergebnis sollte überzeugen, was in diesem Fall definitiv so ist! Die Nase ist betörend intensiv und irgendwo auch kühl zugleich. Zunächst erst sehr reduktiv. Deutlich schwarzes Gestein, Feuerstein. Darunter schwarze und rote Kirsche, satt und süß, Blaubeere, Eukalyptus, Schlehe, Holunder, reif, dicht und unendlich fein dabei, fast zärtlich, dennoch ist das kein fragiler Wein, sondern ein Pinot mit viel Druck. Im Mund muss man erst mal einen Moment inne halten, die Augen ziehen sich zusammen, die Tannine sind reichlich, aber sie sind so poliert, ultra-seidig. Der Wein wechselt von schwarzer Frucht in der Nase mit würziger Rappigkeit und Holunder, zu süßer, roter Kirsche, sehr burgundisch, aber sehr in Richtung Corton laufend. Blind hätte ich den Wein nie nach Deutschland gesteckt, aber es ist andererseits auch keine Burgunderkopie, sondern einfach ein typischer Ziereisen in dieser hochfeinen Elegaz. Unendlich lange Mineralität, Kalkstein, Kreide, Salz, fast zärtlich wirkend und dennoch hochintensiv in den seidigen Tanninmassen. Total verspielt und finessenreich. Das wird in 10 Jahren ein Meisterwerk sein.

Verkostungsnotiz
96+
/100

Parker zu 2019 über: Blauer Spätburgunder Jaspis Bürgin Alte Reben unfiltriert

-- Parker zu 2019: The 2019 Jaspis Spätburgunder Bürgin is deep, intense and generous but elegant and refined on the nose that delivers deep and ripe cherry and dark berry aromas along with spicy terroir notes. Tight and astringent on the palate, this is a straight and drying Pinot with less textual charm but lots of tension. 13% stated alcohol. Premium natural cork. Tasted at the domaine in February 2024.

Mein Winzer

Hanspeter Ziereisen

Den in Mischwirtschaft betriebenen Hof seiner Eltern wollte der gelernte Zimmermann Hanspeter Ziereisen zunächst nicht weiter führen, zu mühsam war der Broterwerb als Landwirt im Spargeldominierten Markgräflerland.

Blauer Spätburgunder Jaspis Bürgin Alte Reben unfiltriert 2020