Lobenberg: Nur ein Hektar, weit unterhalb Clos de Tourelles gelegen, neben Einzellagen von Saint Cosme. Uralte Reben über 100 Jahre alt, alles Prephyloxera, also wurzelecht. Sandige Böden. Vollständig unentrappt, als Ganztraube eingemaischt und spontan vergoren und im Holzfuder und Tonneau ausgebaut. Biologisch-dynamisch bearbeitet und Bio-zertifiziert. Die Böden sind zwar auf dem felsigen Grund von Gigondas gelegen, aber der größte Teil ist überwiegend leichter Sand. Das ist auch der Grund, weshalb das überhaupt Prephyloxera Reben sein können. Gigondas hat es 2018 ganz besonders gut getroffen, nicht nur dass hier die Ernteausfälle geringer waren, weil es weniger Pilzdruck gab, sondern auch weil die Frische in Gigondas erstaunlich ist. Viel schwarze Kirsche, rote und schwarze Johannisbeere, dazu Himbeere, Garriguewürze, Holunder, sehr viel Unterholz, ein bisschen Hagebutte, Sanddorn. Spannende Nase und zugleich fein, nichts ist grün, nichts drückt, nichts kommt stechend, alles fein schwebend. Der Mund ist fast noch feiner als die Nase versprach, so frisch, total verspielt, alles auf Kirsche und roter, frischer Zwetschge laufend. Jetzt nicht missverstehen, das ist schon ein sehr reifer Wein, wir sind immer noch in 2018. Wir haben hier gar nichts Grünes, sind bei toller Opulenz, aber eben verspielt auf roter und schwarzer Kirsche laufend. Wieder dieses tolle Unterholz, Holunder, Minze und Eukalyptus, Lakritze dahinter, feine Salzspur, die in der Mitte über die Zunge läuft. Immenser Nachhall mit viel Gesteinsmassen und Salz, für Minuten anhaltend. Und doch, anders als 2016 und 2017, viel feiner bleibend, viel reifer dabei, das passt schon superb zusammen. Dieser Wein gehört sicher zu den ganz großen Gigondas in diesem Jahr. Ein würdiger Verfolger der Einzellage von Saint Cosme. 97-100/100