Lobenberg: Nur ein Hektar, weit unterhalb Clos de Tourelles gelegen, neben Einzellagen von Saint Cosme. Uralte Reben über 100 Jahre alt, alles Prephyloxera, also wurzelecht. Sandige Böden. Vollständig unentrappt, als Ganztraube eingemaischt und spontan vergoren und im Holzfuder und Tonneau ausgebaut. Biologisch gearbeitet und zertifiziert. Die Böden sind zwar auf dem felsigen Grund von Gigondas gelegen, aber der größte Teil ist überwiegend leichter Sand. Das ist auch der Grund, weshalb das überhaupt Prephyloxera Reben sein können. Die Nase aus diesen uralten Reben ist noch mal feiner als Clos de Tourelles, was ich gar nicht dachte. Ich hätte jetzt mehr Fett und Wucht erwartet, aber in Wirklichkeit haben wir so feine und frische Zwetschge mit heller Kirsche und Sauerkirsche dazu. Ganz fein, schwebend, duftig, unglaublich köstlich. Der Mund ist so etwas was ich konzentrierte Feinheit nennen würde, wir haben Amarenakirsche, schwarze Kirsche, Sauerkirsche, ein bisschen sehr konzentrierte Himbeere, aber das Ganze ist unglaublich fein. Das Tannin tänzelt, nichts schmerzt, aber die Säure, der Kalkstein und das Salz ziehen sich lang hin in einer verblüffend feinen Grenache-Wolke. Ein Gigondas in einer Feinheit, wie ich ihn so noch nicht probiert habe. Ein völlig anderer Gigondas und ganz weit weg von der Power, hin zur totalen burgundischen Eleganz. Großer Finesse-Stoff. 98-100/100