Lobenberg: Die Nase ist recht fein, etwas rauchig unterlegt wie das bei Mortet oft der Fall ist, nicht ganz so drückend schwarzfruchtig wie 2018, auch hier eher im rötlichen Fruchtspektrum bleibend, auch wenn es schon leicht dunkle Einflüsse hat, die ja nicht unüblich sind in Gevrey. Etwas Cassis und Schwarzkirsche mischen sich zur Sauerkirsche, auch ein bisschen Teer und Graphit, dennoch sehr elegant, schlank gebaut, schön gerade. Im Mund kommt dann auch schöne saftige Brombeere hinzu, aber auch das geschieht ohne Wucht, eher fein und elegant, gar nicht so immens konzentriert wie 2019 andernorts sehr oft ist. Bei Thierry ist es ein erstaunlich leichtfüßiger, schwebender Jahrgang, der gar nicht so extrem auf die Dichte hinausläuft. Dennoch volle phenolische Reife, das sehr feine Tannin kleidet den gesamten Mund aus, Mit etwas Schwarztee und Graphit in Nachhall. Es gibt hier überhaupt kein Fett, der Jahrgang erinnert in seiner Art und Präzision etwas an 2017 mit dieser aufregenden Spannung und moderaten Konzentration, die hier nicht so im Vordergrund steht dieses Jahr wie bei anderen Domaines. Getragen, elegant, ein fast zarter Ausdruck von Gevrey, wäre da nicht auch die sehr herb-saftige Frucht und dunkelwürzige Mineralanmutung. 93-95/100