Garrafeira Port 1977

Niepoort: Garrafeira Port 1977

Sale

Zum Winzer

100+
100
2
Touriga Franca, Tinta Roriz, Tinto Cao, Tinta Francisca, Touriga Nacional, Tinta Amarela, Sousao, diverse autochthone Reben
5
rot, süss
Gereift
20,0% Vol.
Trinkreife: 2020–2057
Verpackt in: 1er
9
seidig & aromatisch
unkonventionell
pikant & würzig
3
Lobenberg: 100+/100
6
Portugal, Douro
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Garrafeira Port 1977

100+
/100

Lobenberg: Vintage Ports sind die Königsklasse in Sachen Portwein. Sie werden nach relativ kurzer Fassreife abgefüllt und über Jahre, auch Jahrzehnte hinweg, in der Flasche gereift, bevor sie in den Verkauf kommen. Ein Garrafeira Port setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf. Es ist ein Vintage Port mit langem Fassausbau von fünf Jahren in den üblichen länglichen Holzfässern, den Pipes. Danach wird der Garrafeira für bis zu 25 Jahre in kleinen, 10 bis 15 Liter fassenden Glasballons, ausgebaut und noch weitere Jahre auf der Flasche gereift. In den Garrafeira gehen nur die allerbesten Weine eines Jahrgangs. Damit ist das die Crème de la Crème der Vintage Ports. Eine Stufe darunter bilden Colheitas und Late Bottled Vintage Ports. LBV dürfen schon nach einigen Jahren Fassreife abgefüllt werden, Colheitas müssen mindestens sieben Jahre im Fass gelegen haben. In allen Fällen handelt es sich eben um Vintage Ports, die nicht sofort auf die Flasche gezogen werden wie der original Vintage Port, sondern längere Fassreife haben. Bei Colheitas spricht man auch häufig von Vintage-Tawnys, weil es da über Jahrzehnte hinweg immer wieder einzelne Abfüllungen gibt. Der Unterschied zwischen Tawny und Colheita ist dann der genaue Jahrgangsbezug im Colheita. Der 1977er Garrafeira Port ist ein blassrot-bräunlicher, durchscheinender Wein, der jetzt, im Jahr 2020, auf dem Punkt ist und wohl auch lange so bleibt. Er wurde erst 2011 abgefüllt und hat dann noch einige Jahre Flaschenlagerung auf dem Weingut hinter sich gebracht, bevor er auf den Markt kam. Eine Kostbarkeit, ein Elixier. Die Nase kann mit den größten Madeiras mithalten, ganz ohne Frage. Und im Gegensatz zu den jüngeren Garrafeiras der 80er Jahre, die ich später auch mal anbieten werde und die noch zuviel Feuer und Intensität in gebackener Backpflaume haben, ist der Garrafeira 1977 jetzt schon in der Milde und Perfektion angekommen. Er bekommt schon sehr sanfte Sherry-Oloroso-Noten, Madeira-Noten. Die Blumigkeit ist da, aber die Blumen sind fein, schwebend. Süße ist da, Karamelle ist da, Salz ist da. Aber alles ist perfekt verwoben. Eine unendliche Feinheit. Die Frucht ist nicht vorne, sondern die Eleganz und Finesse. Eine feine, salzige Schärfe auf der Zunge zeigend. Die Säure ist so intensiv, dass sich die Augen zusammenziehen, aber die Süße puffert das perfekt ab. Das klingt extremer als es ist, denn der Wein ist weder besonders stark in der Säure noch besonders stark in der Süße. Nur der Oszillograph passt hervorragend, die Balance passt hervorragend. Das gehört zu den besten Portweinen, die ich je getrunken habe. Wenn man sich denn auf Feinheit und verträumte Finesse einlassen möchte ist das nur grandios! 100+/100

Mein Winzer

Niepoort

Seit Dirk Niepoort, Nachfahre einer seit Generationen in Portugal lebenden holländischen Familie, 1987 im Betrieb Verantwortung übernahm, gehört das Weingut sicher wieder zu den Top-Adressen Portugals. Dirk Niepoort ist nicht nur ein genialer Rotweinerzeuger, der mit »Batuta« und »Charme« zwei...