Lobenberg: Ein nicht zertifizierter Bio-Wein aus einem uralten, gemischten Satz. Carvalha und Castelao sind die Hauptreben, dann kommen 3 bis 6 verschiedene autochthone Reben dazu. Alles strenge Handarbeit, es gibt nur gut 4000 Flaschen. Spontanvergärung, teilweise mit Rappen, Ausbau für mindestens 18 Monate im Holz, Stahl, Beton und Amphore. Wilder Stoff und wie Antonio als sein oberstes Ziel immer verkündigt: etwas dirty. Leuchtendes rot im Glas. Kranchende rote Frucht in der Nase mit satter Mineralität. Waldbeeren, rohes Fleisch, Blut, Eisen, Lakritze, Wacholder, rote Schlehe und Waldhimbeere, säurelastige rote Johannisbeere, Minze, Eukalyptus. Ungemein Vielschichtig, fast ein wenig wild. Im Mund wird die Wildheit in eine feine Seidigkeit umgewandelt. Das Tannin ist extrem poliert und seidig. Eine Art etwas schräger Bio-Wein aus dem Burgund oder aus dem Bierzo könnte man vermuten, zugleich weist er eine charmante Hedonistik auf in seiner weichen, rotfruchtigen Dichte. Never ending story im langen, mineralischen Nachhall. Zeit geben, der Wein hat das Zeug zu absoluter Größe, einer der besten Weine des Alentejos und Portugals. Der Wein will alles, und alles anders. Und er will und kann dennoch ungemein gefallen. Ein lieber großer Wein, ein Unikat und doch mit den Zeug zum Schmeichler, eben wahre Größe zeigend. Gemischte Sätze uralter Reben in cool-climate Lagen sind DIE Zukunft der iberischen Halbinsel.