Lobenberg: Der Wein wächst in einem Randbereich des Burgunds, aber nur eine viertel Stunde entfernt von Beaune. Hier wurde früher viel Vin de France angebaut. Etwas später hat die INAO die Appellation dann in den Status IGP erhoben, weil das Terroir durchaus interessant ist und an sich viel Potenzial bietet. Sainte-Marie-la-Blanche, wo der Wein wächst, ist etwas tiefgründerer Lehmkalkboden, der den Weinen guten Druck mitgibt. Der hiesige Pinot Noir ist saftig, ja fast schlotzig, hat eine feinsäuerliche, rote Frucht mit würzigen Waldbeeren, feinen Gesteinsnoten, rotem Sommerapfel und einer berauschenden Grapefruitfrische. Trinkspaß pur bei gerade einmal 11% vol. Alkohol von einem Insider-Terroir, das kaum jemand kennt. Giboulots Weine haben immer einen würzig-steinig-erdigen Touch und eine Leichtigkeit, wie man sie sonst eher im benachbarten Jura antrifft. Wirklich witziger Stoff und handwerklich absolut top. Man denkt etwas an Preisinger oder Heinrich im Burgenland, die einen ähnlichen Stil haben. Selten jedenfalls habe ich aus der Umgebung um Beaune so einen abgefahrenen Pinot Noir im Glas gehabt. Das ist next level Biowein für Insider. Ein bisschen Freakstoff, aber so delikat und lecker dabei. 93/100