Lobenberg: Der Wein wächst in einem Randbereich des Burgunds, hier wurde früher viel Vin de France angebaut. Etwas später hat die INAO die Appellation dann in den Status IGP erhoben, weil das Terroir durchaus interessant ist. Es ist 100 Prozent Pinot Beurot, also eine burgundische Spielart des Grauburgunders, nah verwandt, aber genetisch etwas verändert etwa zum elsässischen Pinot Gris oder deutschem Grauburgunder. Er wurde früher zwischen den Pinot Noir als Field Blend gepflanzt, was heute verboten ist. Beurot ist noch immer zugelassen im Burgund als historische Traube, aber die Mischpflanzung mit Pinot Noir ist verboten. Emmanuels Vater hat die ältesten Reben 1978 gepflanzt, Emmanuel hat dann einzelne Stücke noch erneuert später. Beurot ist eine Anspielung auf die Roben der Mönche, die damals oft einen rötlichen Schimmer hatten, wie die Beurot-Trauben, wie Grauburgunder eben. Die Nase ist sehr würzig, Apfelschale, junge Karotten, Ingwer, Anis, Fenchelgrün. Sehr spicy und kräuterig. Ein wenig Honig ist auch dabei, aber der Wein wirkt absolut nicht schwer in diesem saftigen, traubigen Giboulot-Style. Er geht ein bisschen mehr in Richtung Aligoté in seiner Aromatik, ist aber nicht so sauer, was vielen Genießern entgegenkommen dürfte. 93/100