Emmanuel Giboulot: Combe d'Eve 2021

Lobenberg: Biodynamische Bewirtschaftung. Spontangärung und Ausbau in burgundischen Barriques. Keine Schwefelgabe während des Ausbaus, wenn es nicht unbedingt sein muss. Erst zur Abfüllung gibt es ein bisschen. Emmanuel Giboulot macht schwefelfreie Versuche seit den 1990ern, aber für ihn macht es keinen Sinn darauf zu verzichten. Er ist nicht dogmatisch in seinen Ansätzen, deshalb haben die Weine alle etwas Schwefel, aber meist nicht viel. Minimale Filtration vor der Abfüllung nach rund einem Jahr. Combe d’Eve wächst direkt vis-a-vis von Pierres Blanches, also überhalb dem Beaune 1er Cru Bressandes, über dem historischen Zentrum der Stadt. Der Wein ist etwas expressiver und mineralisch-druckvoller als der Pierre Blanches, hat gleichzeitig auch mehr Spannung. Er ist kraftvoll, aber sehr intensiv auf der Mineralik laufend, die Birne kommt schlank und frisch, etwas Pfirsich an den Seiten, Rucola und Eisenkraut. Auch weiße Blüten. Beeindruckend kreidige Struktur im Finale, salzig-pikant, spicy, fast pfeffrig in seiner steinigen Schärfe. Sehr definiert an den Seiten, auch dieser Wein erinnert etwas an Chablis wie viele Weißweine von Giboulot. Sie haben diesen extremen Geradelauf, diese Muschelschalenmineralität und Meeresbrise, die so pur und fokussiert ist, wie man es an der Côte d’Or nur selten findet. Ich glaube in einer Blindprobe wäre ich immer bei einem Fourchaume, einem Montee de Tonnerre oder einem Preuses hier. Das ist schon famos! 95-96+/100