Lobenberg: Thierry Mortet ist der Bruder des bekannten Denis Mortet. Alle Weinberge waren früher im Besitz des Vaters, durch Erbteilung wurden die Weinberge aufgeteilt. Das heißt wir sind hier qualitativ auf dem selben Level wie beim legendären Weingut Denis Mortet, wo der Bruder von Thierry leider auf so traurige Weise durch Freitod umkam, und der Sohn es nun aber mit viel Erfolg hervorragend weiterführt. Bei Thierry gab es zum Glück immer eine Stabilität, im Leben wie im Wein. Der Bourgogne Passetoutgrain ist ein in früheren Zeiten sehr häufig geübter Balanceakt aus zwei Dritteln Pinot Noir und einem Drittel Gamay. Die Gamay ist hier fast 70 Jahre alt. Beide Rebsorten wachsen in Weinbergen nördlich von Dijon, ein sehr spezielles, etwas abseits gelegenes Terroir. Sehr expressive, frische Nase, schwarze Johannisbeere und Brombeere, deutlich frische Kirsche, Sauerkirsche. Ein Fruchtwunder! Man wird direkt in den Arm genommen von diesem Wein. Geniale Säurespur, die dem Wein eine schicke Länge und saftigen Trinkfluss verleiht. Die Zunge rollt sich dank dieser vibrierenden Saftigkeit. Das ist ein zutiefst gastronomischer Wein, er gehört auf den Mittagstisch eines jeden Bistros zwischen Dijon und Beaune, weil er so verspielt, beschwingt und feinfruchtig ist, dass er jedes Mahl mit seiner freudestrahlenden Präsenz bereichert. Rote und schwarze Johannisbeere verbinden sich im Mund und changieren in die Brombeere hinein. Total zarte Tannine, die eher an einem Beaujolais als einen Burgunder erinnern. Das ist toller Stoff und dieses Extra an Frucht gibt einen zusätzlichen Kick.