Lobenberg: Die Rotweine verbringen rund ein Jahr im Barrique, dann werden sie noch ein paar Monate in Edelstahlcuves umgezogen vor der Abfüllung. Nur minimale Filtration. Jobard arbeitet mit 100 Ganztrauben in der Vergärung, was man bei Jobard aber wie bei Trapet auch nicht extrem spürt, sondern nur leger. Der Premier Cru Santenots liegt zwischen den Gemeinden Meursault und Volnay. Eigentlich auf dem Gebiet der Gemeinde Meursault. Hier gibt es die Besonderheit, dass Pinot Noir als Volnay und Chardonnay als Meursault gelabelt werden darf, obwohl es aus dem selben Weinberg kommt. Santenots ist eine Spitzenlage in der steilen Hangmitte. Der Boden ist sehr steinig mit hohem Eisengehalt darunter harter Kalksteinfels. Hier wachsen einige der besten Volnay Pinot Noirs. Hohe Reife und schicke Feinheit zugleich. Recht geradlinig, mit dunkler Kirschfrucht, Granatapfel, etwas Rauch, Gesteinsmehl und Graphit. Eine eher kargere, straighte Version dieses manchmal zu Üppigkeit und Volumen neigenden 1er Cru. Der Mundeintritt ist ebenso rassig, viel Sauerkirsche und zarte Granatapfelsüße mit durchdringender Säurespur, die dem festen, dunklen, mineralischen Kern einen feinen Auftrieb und Beschwingtheit verleiht. Die Steinigkeit dominiert den Wein momentan stark. Auch hier eher geschliffen und maximal präzise als üppig oder druckvoll. Ein klassischer Pinot Noir im Stil eines Weißwein-Winzers, sehr geradeaus, voll auf Schlankheit und Dynamik getrimmt. Aktuell geht ihm dadurch vielleicht etwas der süße Charme ab in seiner kompromisslos definierten Art. Aber wer dem Wein ein paar Jahre Zeit gibt sich zu öffnen wird mit einer wunderbar balancierten, rassigen Kirschfruchtsüße und grandiosem Mineralausdruck belohnt werden, ohne dass dieser Santenots jemals Gefahr laufend wird in die Breite zu gehen. Nur Eleganz, Finesse und Dynamik. 94-95+/100