Lobenberg: In 2024 aus der Schatzkammer der Domaine nachgekauft, perfekt gelagert. Rund 40 Prozent sind im Barrique vergoren und ausgebaut, davon ist ungefähr die Hälfte neu. Keines der Fässer hat eine Malo gemacht, das hat die schicke Säure erhalten. Das steht dem Wein sehr gut, gibt ihm einen burgundischen Schliff, aber das Holz dominiert keineswegs, es ist fein eingebunden und bleibt im Hintergrund. Probiert man diesen Wein von über 40 Jahre alten Reben aus den besten Weinbergen der Domaine J-M Roger, erschließt sich einem der große Schatz Sancerres ohne Umschweife, denn die Mineralität ist klar die große Dominante in diesem Wein. Schöne Reife in der Nase, Haselnuss und Quitten, Kalkstein und weißer Pfeffer. Langer Ausbau auf der Hefe, der hilft diese hohe Mineralität zu verdauen. Sehr geschliffene, präzise Frucht in der Nase, extrem fokussiert mit Zitronenabrieb, Bitterlemon und sehr viel Gesteinsanmutung. Geradezu explosiv geht es dann im Mund ab, rasante Mineralentwicklung, tiefe Struktur und nussige Würze. Die Wärme des Jahrgangs bekommen wir dennoch diese feine Cremigkeit als Puffer. Das ist ja auch bisschen die Handschrift von JM Roger, mit hoher Mineralität, aber nicht so stylisch wie Vacheron und weniger schräg als Gaudry, einfach balanciert in der Mitte liegend. 94-95+/100