Lobenberg: Die Reben sind recht alt und stehen auf einer eher flachen Lage, die aber sehr steinig ist. Es ist Puligny in Richtung Chassagne gelegen, Lamy hat dort rund einen Hektar, davon ist aber ein gutes Stückchen auch als Haute Densité gepflanzt. Heller Kalkmergel mit einer guten Lehmschicht und vielen roten und helleren Steinen. In Les Tremblots geht aber immer auch bereits ein Teil der neu angelegten Dichtpflanzungen von Lamy in Puligny ein und je älter diese Reben werden, desto grandioser wird dieser Wein. Enorm konzentriert im Kern, dicht verwoben in gelbem und weißem Pfirsich, Feuerstein, Chinakracher, Orangenblüte. In seiner Ruhe strahlt er eine beachtliche Konzentration aus, ohne dass er schwer wirken würde, dafür ist er zu puristisch in seinem fast holzfreien Auftritt. Der Wein ist so kompakt, dass er wie immer viel Zeit und Luft braucht, der reduktive Stil von Olivier Lamy ist etwas für geduldige Trinker. Die Weine sind atemberaubend und groß, aber in der Jugend gibt es viel beeindruckendere Weine als diese leisen Mineralkracher. Dennoch, wer den Weinen die Zeit gibt, der findet kaum etwas besseres als Lamy. Auf der Zunge ein Pfirsich, der wie ein Pfeil losschießt, Austernwasser, man spürt die hohe Spannung, fast ungewöhnlich rassig für das druckvollere Puligny, aber es ist eben zuerst ein Lamy. Großes Kino, braucht aber viel Zeit.