Pegau Domaine & Chateau: Chateauneuf du Pape Blanc Cuvee A Tempo 2021
- 2
- Clairette Blanche 34%, Grenache blanc 33%, Roussanne 33%
- 5
- weiß, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2025–2050
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- mineralisch
- voll & rund
- 3
- Lobenberg: 98–100/100
- Jeb Dunnuck: 95–97/100
- 6
- Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Domaine du Pegau / Paul & Laurence Feraud, Av. Imperiale 15, 84230 Chateauneuf-du-Pape, FRANKREICH
Chateauneuf du Pape Blanc Cuvee A Tempo 2021
/100
Lobenberg: Wie immer ist der A Tempo deutlich geprägt von Phenolik, von Schalenkontakt. Deutlich schiebend, auch Rappen von der Maischung. Sanddorn über Kumquat, warme rote Frucht in der Nase. Viel Schub und Druck. Neu in der Cuvée ist ein Teil, der in einem kleinen Ei aus gebranntem Lehm ausgebaut wird. Das gibt noch mehr Fülle. Sehr reich und druckvoll in der Nase und wie immer sehr untypisch für einen weißen Châteauneuf-du-Pape – unique! Der Wein zeugt unglaublichen Nerv und Vibration, der Mund schiebt, ist aber nicht fett, denn der Großteil wird ja nicht im Holz ausgebaut. Aber die Vibration und die Spannung im Mund sind schon gewaltig. Wieder Sanddorn, Kumquat und Orangenzesten, auch reife Nektarine und ein wenig eingelegte Walnüsse. Dann Zitronengras und in Puderzucker gewendete Limetten. Feine Zitrussäure am Zahnfleisch und auf der Zunge. Der Wein steht für Minuten. Cremig, dicht und kraftvoll, aber niemals fett. Ganz sicher kein Wein für den Einsteiger, sondern für sehr erfahrene Trinker. Der Winemaker Andreas Lenzenwöger hat diesen Wein nicht ganz so extrem vinifiziert wie seinen eigenen Definitely Red Le Blanc. Also etwas mehr Zugeständnisse an uns und an das normale Trinkervolk. Aber in seiner honigcremigen, sanddornbeladenen Zitronengras-Limettenfrucht und seiner extrem süßsauren, pikanten Art, dem unglaublich stehenden Schub und der Mineralität, ist das sicherlich ein Wein, der kaum mit etwas zu vergleichen ist. Großes Kino – ganz sicher! Aber bitte die Flasche zu zweit teilen. Für einen allein ist das einfach ein bisschen too much. Obwohl er nicht fett ist, sondern fein und elegant. Aber diese Intensität und die Vibration sprengen einfach alles. 98-100/100 *** Der Weinberg für den A Tempo liegt neben Chateau La Nerthe auf der Höhe. Hat nur 0,8 Hektar, Südlage, direkt unter der Großlage La Crau. Wir haben 3 verschiedene Bodentypen innerhalb dieser 0,8 Hektar. Einmal komplett Sand für die Feinheit, dort steht die Roussanne, dann steinige Böden mit richtig großen Felsbrocken und der dritte Bereich ist lehmig und sandig. In den Weinbergen steht jeweils ein Drittel Roussanne, Grenache Blanc und Clairette. Das sind bis zu 50 Jahre alte Rebstöcke. Die Umstellung auf die Biodynamie wurde von Andreas Lenzenwöger, dem österreichischen Weinmacher der Domaine du Pegau, in 2014 vorgenommen. Einzelstöcke für Grenache Blanc und Clairette, die Roussanne steht auf Drahtrahmen. Der Ertrag geht auf unter 500 Gramm pro Stock und es gibt eine massive Vorlese. Die überreife Botrytis wird komplett eliminiert, es gibt also nur extrem sauberes Lesegut. Es wird geerntet als Ganztraube, ab in die Presse, und da Maischestandzeiten von 4-5 Stunden. Es wird nicht nach Rebsorten ausgebaut, sondern gemischt, aber dann wird ein bisschen experimentiert. Purer Ablaufsaft, also ohne Presse. Der Wein wird in vier Jahre alte Barriques von Guigal gegeben. Also kein neues Holz. Alles verbleibt auf der Vollhefe nach der spontanen Vergärung. Mit der Hefe verbleibt er etwa ein Jahr im Fass. Keine Bâtonnage.
Jahrgangsbericht
Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die erfreulichen Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.
/100
Jeb Dunnuck über: Chateauneuf du Pape Blanc Cuvee A Tempo
-- Jeb Dunnuck: Not yet bottled, the tiny production 2021 Châteauneuf Du Pape A Temp comes from one-third each of Clairette, Roussanne, and Grenache Blanc. It's another mineral-driven beauty that shows the cooler, fresher style of the vintage in its lime, honeyed mineral, and white flower-driven aromas and flavors. It's medium to full-bodied, has a chiseled, focused mouthfeel, bright acidity, and a great finish. 95-97/100
Suckling über: Chateauneuf du Pape Blanc Cuvee A Tempo
-- Suckling: A lovely nose of stone fruits, fresh citron, rosemary, fresh leaves and hints of dried earth. It’s medium-bodied with bright acidity. Precise and very refreshing with good minerality on the mid-palate and a flavorful, aromatic finish. 33% clairette, 33% roussanne, 34% grenache blanc. Drink or hold. 93/100
Galloni über: Chateauneuf du Pape Blanc Cuvee A Tempo
-- Galloni: A Cuvée first made in 2014 by assistant winemaker Andreas Lenzenwoger, the 2021 Châteauneuf-du-Pape Blanc Cuvée A Tempo mingles enticing aromas of spring blossom, pear, grapefruit, pineapple, melon and lychee. Medium to full-bodied, layered and wrapped in moderate levels of bright acidity, the finish is long-lasting with a salty aftertaste. 92-94/100
Parker über: Chateauneuf du Pape Blanc Cuvee A Tempo
-- Parker: The 2021 Châteauneuf du Pape Blanc Cuvée A Tempo spent 12 months in an eclectic mix of vessels: a 600-liter concrete egg, a 225-liter ceramic egg and two older barriques. Faintly nutty accents (almond?) appear on the nose, backed by white peach and tangerine fruit. Medium to full-bodied, it's dense, compact and complex, adding hints of pine resin and poached pear on the lingering finish. It should age magnificently. 95/100
Pegau Domaine & Chateau
Erst seit 1987 füllt die Familie Feraud ihren eigenen Wein ab. Davor wurde die gesamte Ernte an die großen Handelshäuser des Rhone-Tals verkauft.