Lobenberg: 80% Merlot, 20% Cabernet Franc. 14,5% Vol. Alkohol. Nur zum kleinen Teil im neuen Holz ausgebaut. In der Nase sehr dicht und kraftvoll, wollüstig, durchaus eine fette Wuchtbrumme in dieser Konzentration, aber Domaine des Cambes bekommt durch die Cabernet Franc auch immer eine spannende, würzige Komponente. Sehr reife Heidelbeere und dunkle Kirsche in der Nase, dazu Creme de Cassis, konzentrierte Feige, auch eine Umami-Note wie von Datteln im Speckmantel schwingt hier hintergründig mit. Am Gaumen mit süßer, reicher, reifer Frucht. Samtige Tannine, total reif. Eingekochte Himbeere mit satter Schwarzkirsche. Im Nachhall kommen dann nochmal ätherische Noten von Anis hoch. *** Roc de Cambes ist das zweite Weingut von Francois Mitjavile von Chateau Tertre Roteboeuf in Saint-Emilion, aber hier an der Côtes de Bourg. Das ist der absolute Primus in dieser Region. In Domaine de Cambes befinden sich jedoch 20 Prozent Cabernet Franc statt des Sauvignons. Domaines de Cambes ist der Teil von Roc de Cambes, der im unteren Hangteil liegt. Gerade so außerhalb der Appellation Côtes de Bourg. Dementsprechend dürfen die Weine nicht als Roc de Cambes betitelt werden und gehen daher in den Domaine de Cambes. Der Winzer Francois Mitjavile ist mit seiner Arbeit mit nichts in Côte de Bourg vergleichbar. Er setzt Maßstäbe und würde selbst in Saint-Émilion in der ersten Reihe der 30 besten Château stehen. Roc de Cambes ist ein ganz ungewöhnliches Weingut, auch wegen seines hohen Cabernet-Franc-Anteils im unteren Hangabschnitt der Domaine de Cambes. Natürlich kann Côtes de Bourg nicht diese Preise erreichen, die in Saint-Émilion bezahlt werden. Aber man darf es nicht mit normalen Maßstäben messen. Wichtig ist zu verstehen, dass Domaine de Cambes kein Zweitwein von Roc de Cambes ist. Er wird aus ebenso alten Reben aus einem anderen Abschnitt des gleichen Weinbergs gewonnen. Nur eben hier 20 Prozent Cabernet Franc statt 20 Prozent Cabernet Sauvignon. Aber eine gleiche Qualitätsliga, gleicher Aufwand, gleiche Arbeit, gleiche spontane Vergärung und gleicher Ausbau. Wie bei Roc de Cambes wird auch hier viel zusammen vergoren. Wenn die Merlot bereits gärt, wird die Cabernet Franc einfach dazu geworfen.
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!