Coteaux Bourguignons L'Eclos des Abeilles 2021

Domaine de Bellene: Coteaux Bourguignons L'Eclos des Abeilles 2021

Zum Winzer

93+
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2033
Verpackt in: 12er
9
mineralisch
leicht & frisch
3
Lobenberg: 93+/100
Gerstl: 17+/20
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Coteaux Bourguignons L'Eclos des Abeilles 2021

93+
/100

Lobenberg: Der Coteaux Bourguignons »L’éclos des Abeilles« stammt aus jüngeren Parzellen, die erst vor rund 10 Jahren wieder neu bepflanzt wurden. Recht steile, nach Osten ausgerichtete Hänge in über 230 Metern Höhe. Extreme Dichtpflanzung mit 10.000 Reben pro Hektar. Eine sehr spezielle Lage in der alles zusammenkommt, wofür Nicolas Potel seit langem Arbeitet. Umrandet von Wald und Wiesen, viele Bienenstöcke um die Reben, daher auch die Bienen auf dem Label. Eine natürliche Wasserversorgung, kühlerer Osthang. Gerade so außerhalb der Appellation in dieser kühleren Ecke, deshalb ein Coteaux Bourguignons. Nicolas hat diesen Ort allerdings ganz bewusst ausgewählt, ein tolles Ökosystem, daher ist ihm die Appellation auch egal. Natürlich alles Bio, wie immer bei Potel. Totale Finesse und Balance schon in der Nase. Was für eine feinduftige, reife, weiße Frucht. Weißer Pfirsich, Mirabelle, Amalfizitrone und Apfelblüte. Keinerlei Neuholz, nichts Lautes, alles sehr pur gehalten. Mit Luft kommt dann auch etwas grüne Mango und Netzmelone dazu, ohne aber zu sehr in die Exotik zu gehen. Auch ein Touch frisches Heu und nasser Stein schwingen mit. Immer schwebend und total fein bleibend. Im Mund dann auch mit sehr charmanter, feiner Frucht. Gelbe Birne, Aprikose, Apfel und Mandel. Cremig und elegant, aber durchaus mit schöner Spannung, etwas Zitronenschale und salziger Kalksteinmineralität im Nachhall. Geniale, kühle Finesse und einfach so enorm balanciert. Nicht allzu druckvoll oder gar fordernd, das ist eher ein hedonistisch-trinkiger Burgunder, der Einsteiger und Liebhaber der Region gleichermaßen begeistern wird. Toller Stoff, ein großer Wert! 93+/100

Jahrgangsbericht

Was für ein unglaubliches Jahr! Auch im Burgund sind wir klimatisch wie charakterlich back to the roots der 80er bis 90er Jahre. Nach einer Serie von heißen bis extrem heißen Jahren seit 2015 eine wirklich willkommene Abwechslung. Die Weine sind berauschend frisch, saftig, straff und explosiv, kristallklar in ihrer Anmutung und Transparenz für die Terroirs. Gerade Letzteres ist ein Profil, das in manchem heißen Vorjahr nicht immer gegeben war. Ein Jahr für echte Burgund Afficionados, für Liebhaber der großen Klassik und der schlanken Finesse. Auf einen recht »normalen« Winter bezüglich Regen und Temperatur folgte ein ungewöhnlich rascher und warmer Frühling mit annähernd 30 Grad gegen Ende März. Der Austrieb erfolgte daher 10 Tage früher als erwartet, also Anfang statt Mitte April. da nahm das Drama seinen Lauf… denn eine Serie von brutalen Frostnächten vom fünften bis zum siebten April verwüstete Weite Teile des Mâconnais, der Côte Chalonnaise und an der Côte d’Or vor allem die Côte de Beaune, denn Chardonnay treibt früher aus als Pinot Noir. Aber selbst nördlichen Bereiche der Côte de Nuits wurden teils noch getroffen, wenn auch deutlich weniger. Nicht nur im Burgund, sondern in ganz Frankreich und Europa eine der kleinsten Weinernten seit Jahrzehnten – puh! Ein maßgeblicher Grund für die weiterhin galoppierende Preisentwicklung der Region. Es gibt einfach zu wenig Wein für die Welt. Der Sommer war eher kühl und sehr regenreich, mit 300mm doppelt so hoch wie normal. Die Trauben wuchsen und reiften entsprechend langsam und spät heran. Erst Mitte August kam die Wende mit beständig sonnig-warmem, trockenem Wetter. Die Lese begann dennoch viel später als in allen Vorjahren, meist erst ab der zweiten, dritten Septemberwoche im Süden des Mâconnais und der Côte Chalonnaise. Gegen die dritte, vierte Septemberwoche waren dann auch die kühleren Gemeinden wie Gevrey und Marsannay dran. Das unbeständige Wetter und einige Herbststürme entlang der Côtes hat die Erträge noch weiter dezimiert, sodass viele nur um die 15 bis 30 Hektoliter geerntet haben in Weiß und Rot. Die Lese zog sich in manchen Gemeinden bis Ende Oktober hin, das gab es kaum in den letzten 20 Jahren. Der Pflanzenschutz war eine Sisyphusarbeit, gerade die Biowinzer mussten quasi durchgehend rennen und auf ihre Sommerurlaube verzichten. Ein Nonstop-Job. Wer sauber gearbeitet hat und ein erfahrenes Leseteam einsetzt, konnte aber brillante, glockenklare Weine ernten. Nehmen wir mal Nicolas Potels Domaine de Bellene als Beispiel: Alkoholgrade im Schnitt um 13 Prozent, keinerlei Anreicherung nötig, keine Entsäuerung. Geht es noch besser?! Lange hatte ich nicht mehr so feine, verspielte, tänzerisch-leichte Pinot Noirs mit strahlend süßsäuerlicher Rotfruchtigkeit auf der Zunge! Weniger würzig-schwarzfruchtig-drückend als die Vorjahre. Einfach traumhaft schön zu trinken, zugänglich, geschliffen, die Tannine kaum spürbar. Die Chardonnays sind wieder etwas zitrischer, auch intensiv kräuterig-minzig und haben diesen spannungsreichen grünlichen Touch in der Frucht, den wir alle so lieben. Hohe Säuren, die aber gut von den hohen Extrakten aus den niedrigen Erträgen gepuffert werden. Eigentlich ist 2021 der Inbegriff dessen, worauf viele Winzer heute hinarbeiten, feine Strukturen, die sich trinkig und geschmeidig anfühlen, infusioniert eher denn extrahiert. Entsprechend waren fast alle absolut begeistert vom Profil der Weine 2021. Einige äußerten aber auch bedenken, ob die überwiegend angelsächsischen Journalisten den Jahrgang ebenso schätzen würden, denn er ist eben sehr oldschool und aromatisch und strukturell weit von den mediterranen Blockbustern von 2018 bis 2020 entfernt. Für mich persönlich ist 2021 Burgund ein wunderbares Highlight, von dem ich mir selbst mehr als von den Vorjahren in den Keller legen werde, weil es die pure Finesse ist. Wer erst in den letzten fünf Jahren mit dem Burgund angefangen hat, der wird den Sprung zu den 2021ern deutlich merken. Genießer, die sich schon 20 Jahre und mehr durch die Region trinken, werden sich in wohlig und genussreich an die Weine von Vorgestern erinnert fühlen, aber mit der geschliffenen Perfektion der Moderne. Für mich, ein wunderschöner Jahrgang.

17+
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Gerstl über: Coteaux Bourguignons L'Eclos des Abeilles

-- Gerstl: Eine der neuen Lagen von Nicolas Potel, die sich auf 550 m ü. M. befindet. Frisch-fröhlicher Chardonnay-Duft. Herrliche Zitrusfrucht mit würzigem und mineralischem Hintergrund. Auch ein Hauch von weissen Blüten schwebt mit, wodurch der Wein eine gewisse tänzerische Art bekommt. Saftig und explosiv fruchtig am Gaumen mit einer delikaten Fülle aus Aromen und mit einer köstlichen Extraktsüsse. Das ist ein genialer Easy-Drinking-Burgunder. 17+/20

Mein Winzer

Domaine de Bellene

Der immer noch relativ jung gebliebene Nicolas Potel ist seit fast 20 Jahren einer der großen Namen der Cote d’Or. Der Familie Potel gehörte früher die sehr renommierte, ja fast legendäre Domaine de la Pousse d’Or in Volnay. Als sein Vater Gerard verstarb, wurde die Domaine verkauft und Nicolas...

Coteaux Bourguignons L'Eclos des Abeilles 2021