Lobenberg: David Moret arbeitet nur mit Schwerkraft, kein Pumpen, alles geht direkt ins Fass. Im Sommer wird dann vom Fass in Inox umgezogen vor der Abfüllung im Winter nach einem Jahr Ausbau. Auch die Abfüllung erfolgt ohne pumpen. Alle Village Lagen bekommen rund 20 Prozent neues Holz. Ungeschönt und unfiltriert. Die Nase ist kühl, steinig, sehr geschliffen und präzise, mit dunkler Mineralik, fast ein bisschen Feuerstein, auch leicht rauchig-reduktiv. Sehr fein eingebundenes Holz. 2022 ist nicht ganz so spannungsgeladen wie 2021, kommt etwas geschmeidiger aus dem Glas. Dicht gewirkte Steinobstfrucht mit dunkler Mineralik und leichter Exotik von Ananas und etwas Sternfrucht. Auch geröstete Haselnüsse. Am Gaumen ebenfalls extrem fein. Nicht ganz der Mineralhammer und spannungsgeladene Wein, sondern mehr in die Breite gehend und ganz fein aufgedröselt. Aber die Energie, die 2022 hat, verblüfft mich wirklich. Spannung ist das Stichwort, trotz der schönen Opulenz. 94-95+/100