Lobenberg: Wie immer bei Edelnegociant David Moret werden auch die Rotweine mit minimalstem Technikeinsatz erzeugt. Keinerlei Pumpen, nur Schwerkraft im Keller. Alles spontanvergoren, immer unfiltriert und ungeschönt abgefüllt. Der Ausbau findet in traditionellen Burgunder-Barriques statt, mit einem geringen Neuholzanteil. Moret macht neben seiner breiten Palette an herausragenden Weißweinen auch eine kleine Haute-Couture-Kollektion an Pinot Noir, dort ist er aber ebenso wählerisch, was das Traubenmaterial angeht. Nur das Allerfeinste ist gut genug. In diesem Fall die Eleganz-Gemeinde schlechthin, Chambolle, aus einem Lieu-dit, der zwischen Aux Beau Bruns und Aux Combottes liegt. Der Kalkmergel-Boden in diesem unterhalb der 1ers Crus sitzenden Plot hat etwas weniger Lehmanteil und gibt einen feineren, ziselierten Wein, der eine großartige Kalkstein-Energie versprüht. Wir haben dunkle Kirsche, Schattenmorelle, Kakaobohnen und feinste Karamelle in der Nase, auch etwas Cassis darunter. Im Mund viel Energie, zieht satt durch, bleibt dabei bis ins Detail geschliffen. Die Sauerkirsche mit feinstem Kalkstein und süßer Würze bringt so viel belebende Freude auf die Zunge, gerade im hedonistischen Jahrgang 2023. David Moret kann es in Weiß wie Rot!