Lobenberg: David Moret arbeitet nur mit Schwerkraft, kein Pumpen, alles geht direkt ins Fass. Beim Aligoté ist der Großteil im Edelstahl. Ausbau für etwas über ein Jahr. Auch die Abfüllung erfolgt ohne pumpen. Alles ungeschönt und unfiltriert. Kein Wunder bei dem Potenzial. Die Reben sind im Schnitt 50 Jahre alt und um Meursault und Puligny-Montrachet gelegen. Damit der schlanke Charakter des Aligotés erhalten bleibt, meidet er hier die Batonnage, also das Aufrühren der Hefe, was den Wein kräftiger und cremig machen würde. Im Bouquet ist der Aligoté sehr rauchig, dann kommen weiße Blüten, viel gelber und grüner Apfel, zart und duftig. Die Frucht von 2023 ist sehr intensiv, kommt stark aus dem Glas, aber es ist vielleicht einen Ticken kühler als 2022 in der Ausrichtung. Dennoch eine richtige Aromenwolke, total reif, das passt sehr gut zu Aligoté. Wir haben viel satte Apfelfrucht, gelb und grün, am Gaumen hat man so etwas wie einen Riesling-artigen Chardonnay. Also mineralisch, schlank und aber doch sehr präzise, geradlinig und von der feinen Säure geleitet. Natürlich durchgegoren aber doch fast süßlich im Extrakt, dabei auch reifer in Form von Mandarine. Das ist ein ganz grandioser Spaßwein aus dem Burgund. Aus einer Rebsorte, die bei vielen Winzern noch vernachlässigt wird. Ein schöner Aperitif!