Lobenberg: Da ist sie dann, die so typische Nase der Appellation, zusammen mit dem Bressandes die Krönung aus dem Hause Tollot. So üppig und gleichzeitig so fein, satte schwarze Erde, mit schwarzen und roten Früchten, rassige kubanische Tabake, Lavendel, schwarze Oliven, Johannisbrotbaum, tolle Würzigkeit, etwas Teer, Holzkohle, die Nase ist zugleich extrem subtil und fein und rassig opulent. Das ist eine pure Freude für Menschen, die erdig-würzig-rassige Schwarzfruchtnasen lieben, jedoch nicht als blockbuster sondern als gehauchte Zartheit und Finesse. Viel rohes Fleisch kommt dann, auch geröstetes Fleisch, die herrlich reiche und tiefe Würzigkeit von Aloxe. Der Mund wird von der Mineralität klar dominiert, salzige Rasse mit feiner Heilerde, viel Druck, Adstringenz, schwarze Frucht, leichte Süße und dann kommt die fast explosive Charmeoffensive, zum Reinspringen schön und fast betörend, etwas wollüstig überwältigend! Am Ende und im Nachhall mündet der Wein in Brombeeren, Schlehe, Zwetschge, Süßkirsche, schwarze Kirschen, aber noch mehr in provencialische Kräuter, in leicht exotische Geschmackseindrücke wie Johannisbrot, Tee, Feige, auch Datteln um dann mit Teer und Holzkohle und Brombeer- Schwarzkirschdruck zurückzukommen. Satte schwarze Oliven, mariniert in schwarzer Erde und Schwarzkirschsaft. Immer wieder die mineralische Salzigkeit mit der großen Rasse. Ein Wein für Freunde der tiefen und würzigen burgundischen Art, für Freunde eindeutig definierter Weine, nicht die tänzelnd feine Rasse von Gevrey, von Vosne Romanee oder Chambolle Musigny und doch große zarte Feinheit zeigend, etwas monolithisch. Ein wenig ein Saint Estephe aus ultrafeinem Jahr, ein burgundischer Cos d'Estournel, um es mit Bordeauxworten zu sagen. Ein großer, tiefer, erdiger, würziger, schwarz- und rotfruchtig mineralischer Wein mit sensationellem Charme und großer Finesse. 97-98/100