Lobenberg: Das ist eine Monopollage von Tollot Beaut. Der Weinberg liegt direkt neben Aloxe-Corton, ein sehr sanft abfallender Hügel Richtung Süden. Die Weinberge sind über 60 Jahre alt, seit 2001 hat Tollot Beaut diese Lage im absoluten Alleinbesitz und Alleinvinifikation. Die Trauben werden komplett entrappt und dann nach einer Kaltmazeration im Beton spontan vergoren. Danach erfolgt die Malo und Ausbau für über 18 Monate in zur Hälfte neuen, zur Hälfte gebrauchten Barriques ohne Bâtonnage. Seit dem Jahrgang 2014 setzt man nach der Entrappung eine optische Traubensortiermaschine zusätzlich zur strengen Lese im Weinberg ein. Das gibt den Weinen noch mal ein Plus an Feinheit und Klarheit der Frucht, denn unreife oder unkorrekte Beeren werden per Luft rausgeschossen, und auch Stiele, Rappen oder anderer Beifang kommen nicht durch diese Kontrolle. Sehr dichte Kirschnase, fast etwas Amarena, Kirschlikör, Marzipan, zerdrückte Kirschkerne. Das Ganze unterlegt von extrem floraler Aromatik. Veilchen, Vergissmeinnicht und dazu Gewürznelke. Deutlich schwarzfruchtiger Anteil. Nach und nach kommt auch etwas Blaubeere dazu. Der Mund kommt ähnlich komplex rüber. Trotz der sensationellen Einstiegsqualität ist es schon ein Quantensprung vom Bourgogne Rouge zu diesem ersten Lagenwein aus dem Hause Tollot Beaut. Tolle Spannung und Dichte zeigend. Der Wein vibriert. Auch hier wieder diese schwarzen und blauen Früchte. Sehr viel Kalksteinaffinität. Das Terroir kommt deutlich durch. Der Wein hat Wucht und ist trotzdem unendlich fein und süffig. Sooo saftig! Die Frucht ist süß und zugleich hocharomatisch. Das ist kein riesiger Wein, aber unter den kleineren Weinen ein beispielhaftes Exemplar mit richtig Anspruch. Der Wein hat Grip am Gaumen, die Tanninen sind präsent aber nicht kantig, sondern fein, fast poliert. Das macht jung wie alt Freude. Ein Spaßmacher auf erstaunlich hohem Niveau. Der Wein ist immer extrem zuverlässig mit seinem zusätzlichen, erotischen Sexappeal in dieser reifen, süßen, komplexen Frucht. 94+/100