Lobenberg: Dieser Vieilles Vignes steht auch auf der Lage La Crau, aber La Crau nicht wie die anderen Superstars in Courthezon, sondern ganz oben auf der Kuppe zu Chateauneuf du Pape, neben Vieux Telegraphe, also nicht Sand, sondern Lehm- und Kalksteinböden. Eine völlig andere Struktur, aus der genau so alten Grenache kommt viel mehr Power, Lehm ergibt eben viel massivere Wein. Die burgundische Feinheit fehlt, wir haben hier unglaublich viel Bums. Die Reben sind zwischen 70 und 100 Jahre alt. Vergärung im Zementtank mit natürlicher Hefe. Der Wein wird genauso wie der Chaupin nur im großen Fuder ausgebaut. Gebrauchtes Holz, und dennoch hat man den Eindruck einen Barrique-Wein zu haben. Der Mund zeigt schwarze Frucht, schwarze Kirsche, Brombeere, Maulbeere, Wacholder, schwarze Oliven. Das Ganze ist sehr viel konzentrierter als im Chaupin. Dieser Wein ist, anders als der Chaupin, komplett entrappt. Eine völlig andere Stilistik von Wein, ein Power-Châteauneuf. Trotz der großen Feinheit und der seidigen Tannine in 2015 bleibt es ein Kraftbolzen und ein richtiger Power-Wein. Lang sich durchziehend, tolle Mineralität. Aber ich persönlich mag diese Burgund- und Loire-Feinheit des Chaupin viel lieber. Ich finde diesen Vieilles Vignes wie immer etwas anstrengender, fordernder. Der Wein schreit danach niederzuknien vor so viel gewaltiger Kraft, die aber nicht hart ist. Die Tannine sind weich, seidig, und trotzdem nicht so sehr mein Wein. Aber ein Riese in der Klasse des 2010, nur noch feiner. 98-100/100