Lobenberg: Im Süden gab es im Februar starken Frost. Nach dem frühen warmen Wetter war jedoch schon Saft in den Pflanzen. Viele starben durch den starken Frost von bis zu minus 15°C. Ertrag im Süden daher 20% weniger als im Vorjahr. Der Norden war davon weniger betreffen. An der Rhône verlief die Blüte homogen, anders als in Bordeaux. Es gab ein wenig Verrieselung, was qualitätssteigernd wirkte. Es folgte ein extrem heißer Sommer. Die Weine wurden gestresst, machten teilweise zu. Die Reifung verlief sehr langsam. Mit ersten Schauern begann die Reife wieder. Da man im Süden auf Grund der Wetterverhältnisse lange warten kann, konnte man bis Ende September/ Anfang Oktober die Lese der ausgereiften Grenache durchführen. Im Süden gab es Probleme bei der Mourvèdre, die eine längere Vegetationsperiode braucht. Grenache fiel hervorragend aus. Ein Jahrgang, der mit dem hervorragenden Finessejahrgang 2006 zu vergleichen ist. Im Norden gab es mehr Probleme mit Regen. Das richtige Zeitfenster musste abgepasst werden. Im Norden wurde Mitte September reif geerntet, mit wenig Alkohol und wenig Fett. Der Norden ist in etwa zu vergleichen mit einem etwas besseren 2004er Jahrgang. Alle Weine werden in Zement vergoren und Säureabbau im Barrique. Wein aus vier verschiedenen Lagen, u.a. von La Crau. 80% Grenache, 10% Mourvedre 10% Syrah. Die Grenache über 80 Jahre , die Syrah über 40 Jahre alt. Für Chateauneuf du Pape sehr moderate 14% Alkohol. Ausbau wie bei der Cuvée Speciale erst im Fuder, dann in gebrauchten Barriques. Hier sind wir im wesentlich moderneren Stil von Châteauneuf. Durch Mourvèdre und Syrah (man bedenke die Nachbarschaft des Vieilles Vignes von Janasse). Der Unterschied ist, dass zwar auch hier ein Teil der Trauben aus La Crau kommt, aber vom oberen Teil auf den Kieselsteinen. Insgesamt weniger Sandboden, mehr steiniger Boden. Schon in der Nase sind Syrah und Mourvèdre durchaus dominant. Auch hier wieder der leichte Nordrhone-Touch, viel Lakritz, Veilchen, Cassis, schwarze Johannisbeere, typische Syrahnoten. Sehr erdig von der Mourvèdre. Die Syrah ist an der südlichen Rhone extrem gut ausgefallen. Auch im Mund eine Mischung aus Beaucastel, Janasse Vieilles Vignes, Da Capo von Pegau, unglaublich cremig und saftig. Das Ganze hochintensiv mit toller Mineralität. Langer Lakritzabgang mit viel Salz. Auch da wieder extrem viel Veilchen, sehr viel Feige, neben Oleander und Blutorange. Grandioser modernen Châteauneuf. In diesem Jahr hinter seinem kongenialen Partner Cuvée Speciale etwas zurück, dennoch einer der besten Châteauneuf des Jahrgangs. 96-97+/100