Lobenberg: Die Cuvée Classique wird von verschiedenen Terroirs gewonnen. Die jüngsten Rebberge sind 40 Jahre alt, die ältesten 80 Jahre. 70% Grenache, 10% Syrah, 15% Mourvedre und 5% teilen sich weitere Rebsorten. Fermentiert wird mit der natürlichen Hefe in konischen Zementtanks, der Ausbau geschieht nur in großen Holzfudern. 80% werden entrappt, 20% Ganztrauben. Janasse überrascht 2018 mit einem unglaublich eleganten Wein, sehr burgundisch, viel rote und schwarze Kirsche, aber insgesamt mehr auf roter Frucht laufend. Himbeere, ein bisschen Erdbeere, was so typisch für Grenache ist. Nach dem ersten sehr feinen, roten, kirschigen Naseneindruck kommt im Mund dann erstmal Würze von der Mourvèdre, mit schönem Gripp. Auch die 20% Ganztrauben sind als schöne Frische zu spüren. Trotzdem bleibt der Wein hochelegant, fein verwoben. Er erinnert mich 2018 sehr an Bosquet des Papes mit der Cuvée Tradition, das sind beides Weine, die viel Struktur haben und dennoch Große Eleganz. Der Wein ist reich, aber die Tannine sind total seidig, poliert, das Ganze tänzelt und trotz der hohen Alkoholgrade bleibt es ein schicker Wein. 94-95/100
Das Rhônetal war 2018, ähnlich wie Bordeaux und ein Großteil von Europa, durch ein extrem nasses Frühjahr von vielen Krankheiten heimgesucht. Es gab echten und falschen Mehltau, einfach unglaublich hohen Pilzdruck. Tardieu nennt es ein gnadenloses Jahr mit dramatisch niedrigen Erträgen. Wie auch in Deutschland galt es hier im Jahr 2018 sehr zuverlässig auszulesen und Mehltau bzw. trockengestresste Trauben penibel zu entfernen. Diejenigen wurden dann mit Weinen von außerordentlich hoher Güte belohnt, allerdings in winzigen Mengen. Nicht selten sind die Erträge nur ein Drittel der normalen Mengen und manche Weine fielen gar ganz aus. Die Nordrhône war 2018, wie das Burgund, im Gegensatz zum Süden schon eher gesegnet. Es gab deutlich weniger Krankheitsdruck und viel weniger Ernteausfälle. Die Weine zeichnen sich durch eine hohe Konzentration, üppige Frucht und wahnsinnige Puristik aus. Sie sind wuchtig und kraftvoll, dunkelfruchtig mit hoher Frische und Feinheit. Es ist das dritte große Jahr in Folge für die Nordrhône und womöglich sogar das Beste der drei, da es feiner ist als die üppigen 2017er und kraftvoller als die eleganten 2016er.