Lobenberg: 100% Grenache, organisch bearbeitete Böden. 50% als Ganztraube unangequetscht vergoren, 50% entrappt. Die Ganztraubenvergärung erfolgt klassisch portugiesisch im Lagare. Die Weine wurden mit Füßen angequetscht, um möglich viel Schonung zu haben und keine spröden Tannine aus den Kernen zu bekommen. Der Wein wächst auf der Lage La Crau, also komplett auf sandigen Böden. Das macht diese enorme Feinheit und auch die Ähnlichkeit zu den Weinen von Michel Tardieu, Caillou Quartz und Rayas. Die Nase besticht durch unglaubliche Frische, wir haben hier die von der Grenache gewohnten Aromen wie Erdbeere und Himbeere, aber dann kommt auch jahrgangsspezifisch diese feine Kirsche, dazu diese leichte Rappigkeit der Stiele, was eine tolle Krautwürze dazu gibt. Wir sind sehr burgundisch, wir sind ein bisschen bei einem Dujac. Schon in der Nase Frische und Mineralität ausströmend. Der Mund ist eine wunderbare Mischung aus Krautwürzigkeit, aus krautwürziger Himbeere, ein bisschen an Cabernet Franc erinnernd, Pinot Noire like in der Rappigkeit, wieder diese Dujacaffinität, aber auch diese wunderbar feine Cabernet Francs von der Loire. Die Kirschigkeit kommt wie ein superfeiner Pomerol aus 2015. Der Jahrgang 15 bringt zu der Power der Weine von Janasse diese unglaubliche Feinheit, und mit dieser Weiterentwicklung, welche im Grunde eine Rückwärtsentwicklung ist zur alten Weinbereitung, geht der Chaupin einen Weg der absoluten Eleganz. Ein Weg, wie er auch beim Quartz von Clos du Caillou, bei Clos du Pape, oder ganz besonders in gleicher Ausprägung bei Michel Tardieu in seinem Cuvée Speciale läuft. Das ist eine tolle Finesseentwicklung, wenn man diese extrem köstliche, trinkige, mit seidigen Tanninen gesegnete Frische möchte. Das wird nach zehn Jahren ein perfekter Trinkwein. Ein Saufwein der Extraklasse, nie bleibt ein Glas ungeleert. Eindrucksvoll über seine Seidigkeit, über die hohe Spannung, die fast elektrisierend ist, tolle Energie verströmend, aber niemals zum Anbeten oder Niederknien, so köstlich offen. Das Tannin ist total seidig. So, finde ich, kann Châteauneuf eigentlich immer sein. Rayas ist immer so! So ein Chateauneuf überfordert nicht und stellt trotzdem hohe Ansprüche. Man kann ihm vielleicht vorwerfen, dass er die etwas erfahreneren Châteauneuf-Trinker braucht, um die irre Komplexität unter der Finesse zu ergründen. Wie ein ganz großer Burgunder, den kann man auch sofort saufen! Es ist kein simples, süßes Tröpfchen, sondern schon ein Wein für echte Freaks. Ich finde, das ist großes Kino. Für mich der beste Chaupin und der beste Chateauneuf, den ich hier bei Domaine de la Janasse je probiert habe. 100/100