Lobenberg: Der Wein stammt aus der Lage Chaupin, alles sandige Böden. Der größte Teil der 100%igen Grenache wurde 1912 gepflanzt, ist also über 100 Jahre alt. Vergärung geschieht im Zement. Ausbau des Weins natürlich in großen Fudern und 1/3 in 600 Liter Fässern aus gebrauchtem Holz. Die feinste und berauschendste Nase aller Weine der Domaine Janasse. Ein archetypischer Chateauneuf, ein Chateauneuf wie die Cuvee Spezial von Tardieu, Rayas-Affinität, etwas wie ein Clos des Papes, so ätherisch treibend und schwebend, so fein. Tendenziell eher rotfruchtig mit einem leichten Hauch gelber Frucht dazu, deutlich florale Aromen, alles verspielt, komplex, immer neue Eindrücke, berauschend in seiner Feinheit und Seidigkeit. Im Mund mischt sich diese extreme Feinheit mit großer mineralischer Rasse, aber niemals ehrfurchtgebietend, sondern auch hier immer fein bleibend, unendlich lang, mit einer langen Spur Salz und Stein auf der Zunge, dann kommt gelbe Frucht, zarte rote Waldfrüchte. Darunter feinste Herzkirsche, süße rote Kirsche, alles umeinander herum springend, Mozart der besten Art, nur wenige Chateauneuf können in dieser zarten Feinheit und gleichzeitig hohen Aromatik mithalten. Feine Kirsche zeigt sich im finalen, unendlich nachhallenden Abgang. Der Wein ist auf keinen Fall ein Blockbuster, eher das Gegenteil, sondern ein großer Spaßmacher, er wird immer ausgetrunken werden. Es ist eine große Freude ihn zu degustieren. Der 2011er ähnelt in der Stilistik dem 2010er fast verblüffend, direkt nebeneinander probiert mag man dem 2011er fast ähnliche Punkte geben, die Erfahrung lehrt einen dann doch zu differenzieren. Er ist etwas charmanter, etwas offener, aber mit einem extrem mineralischem und salzigen Ende, das in seinem Spiel an einen Roumier Chambertin erinnert. Insgesamt ist der Chaupin 2011 noch burgundischer als der 2010er. Weniger aggressiv in seiner Mineralität und doch sehr würzig. Der würdige Verfolger des Clos des Papes in diesem Jahr. 94-96/100.