Lobenberg: Das ist die Speciale Cuvée aus den ältesten Reben des Weingutes, wurzelecht. Er ist häufig sogar noch feiner als Beaucastel selbst. Viele nennen ihn den Kracher schlechthin, das ist er aber gar nicht. Hier auf Beaucastel versucht man nicht einen Blockbuster zu erzeugen wie etwa Pegau mit der Cuvée da Capo, hier sucht man die Feinheit in der Spitzencuvée. Die Nase ist so sehr verspielt, nur schwarze und rote Kirsche, darunter Pfirsich, etwas Hagebutte, Mango, spielerisch, Zwetschge, feines Salz, wunderbar verwoben und harmonisch ausbalanciert. Ätherisch und leichtfüßig, dennoch sehr duftstark. Sehr viel Gripp im Mund, wow, da zieht sich die Zunge zusammen und kräuselt sich die Stirn. Was hat der Wein für einen Gripp, so viel Salz und so viel Frische. Das Ganze mit Lakritze und viel Mineralik die Zunge herunterlaufend. Alles unterliegt dieser hohen Intensität, satte Tanninmassen, aber total fein, nichts ist grob, aber alles ist total intensiv. Er ist total reif, dieser Blockbuster der Megaeleganz. Denn in der Tat ist es 2018 doch ein Blockbuster geworden ob seiner Massen an Mineralität und intensiver Aromatik. Der Wein braucht keine 10 Jahre, er braucht 15 oder 20 Jahre, um sich zum Hochgenuss zu entwickeln. Davor ist er zu intensiv, zu überwältigend, zeigt zu viel, so komplex, dass man gar nicht weiß wo man anfangen und aufhören soll mit der Beschreibung. Ganz, ganz großer Stoff für ein ewiges Leben bestimmt. Aber die Hommage á Jacques Perrin ist kein klassischer Blockbuster der Opulenz, sondern einer der Eleganz, der Mineralität, des unendlichen Tannins und der intensiven Aromatik. 100/100