Chateau La Conseillante 2022

Chateau La Conseillante 2022

Holzkiste

Zum Winzer

100
100
2
Merlot 87%, Cabernet Franc 13%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2035–2071
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 100/100
Decanter: 100/100
Parker: 100/100
Wine Cellar Insider: 100/100
Jeb Dunnuck: 98+/100
Galloni: 98/100
Suckling: 98/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pomerol
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau La Conseillante 2022

100
/100

Lobenberg: 87 Prozent Merlot und 13 Prozent Cabernet Franc. Der Alkoholgehalt liegt bei 14,0 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,65. Ein Ertrag von lediglich 33 Hektolitern pro Hektar. Satte Dominanz der Merlot in der Nase. Reiche Schwarzkirsche, sehr dicht mit süßer Maulbeere dahinter und etwas Lakritze – eher Süßholz. Schöne süße Schokoladentörtchen und Nutella mit gutem Schub. Fein, dicht, reich und sehr schwingend mit toller Balance und einem hohen Charmefaktor. Es ist eine Freude, diesen Duft in der Nase zu haben! Der Mund ist sogar ein bisschen pikanter und noch schicker! Sauerkirsche, rote Kirsche, tolle Frische aus säurebeladener Himbeere. Guter rotfruchtiger Schub hinter der satten Schwarzkirsche. Harmonie und Pikanz, beides zusammen. Das ist schon fast großes Kino! Ein Traumwein, weil es eben nicht nur schwarze Harmonie ist, sondern auch diesen pikanten Touch der roten Frucht unter die schiebende Schwarzkirsche kriegt. Das Ganze tänzelt, die Tannine sind seidig und trotzdem haben sie Charakter. Einige Pomerols wie La Conseillante oder Clinet haben die Balance mit der Pikanz verbinden können. Dann ist es trotz der überwältigenden Harmonie eben auch ein bisschen aufregend. Sehr schicker Wein, großer Conseillante! 100/100 *** La Conseillante hat zwölf Hektar auf tiefgründigen, mit Lehm und Eisen durchsetzten Böden. Die Reben sind im Durchschnitt gut 40 Jahre alt. La Conseillante liegt direkt vor Château L’Évangile. In Verlängerung kommen dann Pétrus und andere. Also bestes, zentrales Terroir in Pomerol. In Steinwurfentfernung liegt auf der anderen Seite Vieux Château Certan. Das hier ist das Herz der Appellation. Die Weine werden nach der kompletten Entrappung und der Spontangärung im Beton in klassischen Barriques ausgebaut. 70 Prozent Neuholz, inzwischen aber auch drei Prozent Amphoren für die Fülle. Der Rest in gebrauchten Barriques.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

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Decanter über: Chateau La Conseillante

-- Decanter: The best La Conseillante I’ve tasted. Intensely fragrant: blackcurrants, cherries, roses, violets. Juicy, bright and alive, with acidity lifting the expression. Many Pomerols bring power and spice; this is relaxed and silky, with summer berries and a cooling finish of blueberries, liquorice, crushed stones, slate and minty cola. A captivating wine in which every element sings in harmony. Vibrant, joyful and delicious now, but destined to age beautifully. Effortless winemaking from Marielle Cazeau. 85% Merlot, 15% Cabernet Franc.

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Parker über: Chateau La Conseillante

-- Parker: The 2022 La Conseillante is just as exquisite in bottle as it was en primeur. Wafting from the glass with an exotic bouquet of mulberries, black raspberries and plums mingled with notions of black truffle, burning embers, violets, mint and licorice, it's full-bodied, velvety and enveloping, with a fleshy, even unctuous core of fruit underpinned by a broad chassis of sweet, powdery and perfectly integrated tannin. This is the most lavish, sensual La Conseillante of the last decade, with the most texture and density, yet it remains unerringly precise and harmonious. It's a blend of 87% Merlot and 13% Cabernet Franc.

100
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Wine Cellar Insider über: Chateau La Conseillante

-- Wine Cellar Insider: Everything you could want in La Conseillante and Pomerol is here. The initial sniff is all it takes to hook you with its dark chocolate, violet, black cherry, truffle, licorice, and spearmint profile. The show-stopping, sensual display of perfectly ripe fruits with their silk and velvet textures, coupled with a racy edge, is off the hook! The finish looks at the 60-second mark and keeps on going. This is hedonism at its best. 2022 is at the level of the perfect 2016, if not even better. La Conseillante lovers should be all over this wine! The wine blends 87% Merlot with 13% Cabernet Franc. Drink from 2027-2060.

98+
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Jeb Dunnuck über: Chateau La Conseillante

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Château La Conseillante is pure brilliance and is up with the crème de la crème from this estate. Gorgeous blue fruits, sweet cassis, violets, spice, incense, truffle, and blood orange all define the aromatics, and it's a sensationally pure, full-bodied, voluptuous, and perfectly balanced Conseillante that has integrated tannins, a deep, layered mid-palate, and incredible length. A blend of 87% Merlot and 13% Cabernet Franc, aged in 70% new French oak, the 2022 hit 14% alcohol with a pH of 3.65. It's just about impossible to resist even today, but it's going to take 8-10 years to hit its prime drinking plateau and should see its 30th birthday in fine form.

98
/100

Suckling über: Chateau La Conseillante

-- Suckling: The freshness and aromatics are really beautiful. Flowers such as orange blossoms with hints of nutmeg and cinnamon. Medium-bodied, this has ultrafine tannins that run the length of the wine and caress every inch. Very elegant and vivid at the end. Such refinement and loveliness for the vintage. 87% merlot and 13% cabernet franc. Try after 2028.

20
/20

Gerstl über: Chateau La Conseillante

-- Gerstl: Der Wein strahlt eine fast unglaubliche Frische und eine sehr sinn- liche und reife Merlot-Frucht aus. Herrliche Aromen von Johannisbee- re, Himbeere und Erdbeere, dazu Sauerkirsche, dezente schwarze Frucht und ein Hauch von würzigen Aromen mit delikater Floralität. Energie- geladen saftig mit einer faszinierend frischen Säure, die dem Wein trotz seiner Fülle eine magische Leichtigkeit verleiht. Herrliches Wechsel- spiel zwischen roter und schwarzer Frucht und daneben immer wie- der noble Kräuteraromen, die sich bis ins lange Finale hinziehen. Zum Schluss zeigen sich noch herrliche Röstaromen, die dem Wein einen zu- sätzlichen noblen Touch verschaffen. Auf dem Weingut spricht man vom besten Jahrgang in der Geschichte. Ich bin damit einverstanden, zumindest seit ich den La Conseillante degustiert habe. 20/20

Weinwisser über: Chateau La Conseillante

-- Weinwisser: 87 % Merlot, 13 % Cabernet Franc, pH 3.65, 33 hl/ha, 14 Vol.-%. Raffiniertes rot- und blaubeeriges Bouquet, Walderdbeere, zartes Iris- und Veilchenparfüm. Im zweiten Ansatz schwarzer Johannisbeernektar, Baumnuss und Heidekraut. Am sublimen vibrierenden Gaumen mit seidiger Textur, tänzerischer Rasse, herrlicher Extraktfülle, straff geschnitten mit geradlinigem Körper. Im konzentrierten, langanhaltenden Finale schwarzbeerige Konturen, tiefschürfende Terroirwürze und feinmehlige Adstringenz. So gut habe ich diesen Wein noch nie zuvor degustiert, dieser ästhetische Pomerol wird in seiner perfekten Trinkreife die Bestnote erreichen. Chapeau Marielle Cazaux! 98-99/100

Mein Winzer

La Conseillante

Auf 12 ha tiefgründigem, kieshaltigem, mit Lehm und Eisen durchsetzten Boden stehen die durchschnittlich 40 Jahre alten Reben von La Conseillante. Das Weingut im Besitz der Familie Nicolas verfügt über 70% Merlot, einen ungewöhnlich hohen Anteil an Cabernet Franc (25%) und etwas Malbec. Die...

Chateau La Conseillante 2022