Lobenberg: Der Schwerpunkt liegt hier immer klar auf der Rebsorte Pinot Meunier (je nach Jahrgang ca. 70 Prozent). Franck Pascal bringt sie ungeschminkt, ohne ein Gramm Dosage auf den Markt. Der Einstieg bei Franck Pascal. Eine Cuvée, die zugänglich sein soll, die Konversation anregt, wie Pascal dies gerne betont. Wir finden sie zugänglich, ja, aber nur für Freaks und erfahrene Genießer. Der Grundwein stammt aus 2015 und lag dann fast zwei Jahre in emaillierten Tanks und zu einem kleinen Teil im Barrique. Franck wollte den Weinen möglichst viel Zeit geben, weil der Jahrgang 2015 sehr heiß war und er die Zeit im Fass gebraucht hat, um sich von der Opulenz zur Mineralität zu entwickeln. Die Frucht ist eher dezent, bewegt sich im warmen Agrumenspektrum, wir haben Kumquat, Orangenschale, Mandarine und Quitte. Das Bouquet ist minimalistisch, aber satt im 2015er Jahrgang. Es wird nicht exotisch, sondern bleibt im würzigen, steinigen Spektrum. Im Mund auch etwas Tabak und Weizen. Der Réliance hat eine grandiose Struktur, die auch durch die reichlich vorhandenen Gerbstoffe kommt, was dem Ganzen diese typische biodynamische Erdigkeit gibt. Der Wein ist ungeschliffen, kraftvoll, will kein Crowd-Pleaser sein. Das ist für fortgeschrittene Champagnerliebhaber, Idealisten, Trinker, die das Terroir suchen, das hier ist die Authentizität der Champagne. Aber unterm Strich ist das auch ein Champagner nach bester Handwerkskunst. Authentisch und schnörkellos. Wow!