Lobenberg: Die Nase wird von schicker roter Frucht bestimmt. Allein das Hineinriechen ist schon wunderbar, so viel Frucht, aber überhaupt nicht aufdringlich oder kitschig. Nein, sogar weit davon entfernt. Das erinnert nicht unwesentlich an die Verspieltheit und subtile Würze von Loire Cabernet, dieser hat vielleicht einen Tick mehr Fruchtintensität, die dem Wein aber grandios steht. So wirkt er einfach enorm lecker und lässt schon beim Riechen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Herbwürzige gepfefferte Himbeere, ein klein wenig Roiboostee und Hagebutte darunter, wieder ein Schub Pfeffer, dann wieder saftige rote Waldbeeren. Ein vielschichtiger Wein. Hmmm, im Mund kommt eine wunderbare Süße aus der saftigen Himbeere dazu, auch zerstoßene Erdbeere und ein bisschen würzige Schlehe. Im Nachhall kommt eine zarte Salzspur, die dem Wein eine tolle Präzision und Mineralität verleiht. Aber dieses Lecker-Gen bestimmt den Wein bis zum Schluss. Der Nachhall ist voll von saftiger Frucht und verspielter Blumigkeit. Die Cabernet Franc-Würze bleibt im Mund subtiler und blitzt nur hier und da kurz auf. Die Frucht überstrahlt alles, ohne aber auch nur im Ansatz aufdringlich zu sein. So soll ein fruchtbetonter Cabernet schmecken, toll! Man kann dem Glas nicht lange fernbleiben. Die seidigen Tannine unterstreichen den delikaten Charakter des Weines noch zusätzlich. Lukas van Loggerenberg ist der Magier, der die Finesse der Loire mit der Fruchtintensität Südafrikas verbinden kann. Und das schmeckt dann einfach superb. 95/100