Lobenberg: Maison Dieu, das Haus Gottes, stammt zum Großteil aus Pommard und aus einer 3,8 Hektar großen Parzelle bei Beaune, das Durchschnittsalter der Reben beträgt fast 70 Jahre und die Stockdichte liegt bei 10.000/ha. Der Boden ist typischer Lehm-Kalk und die Parzelle liegt auf einer Höhe von 230 Metern oberhalb der Stadt Beaune, südlich an den berühmten Premier Cru Beaune-Bressandes angrenzend. Alles stammt aus eigenen Weinbergen, die biologisch bearbeitet werden, keinerlei Herbizide und Pestizide werden eingesetzt. Die Trauben für diesen Bourgogne werden zu 70% entrappt, 30% Ganztrauben. Die Trauben werden sehr früh am Morgen geerntet, kommen also relativ kühl ins Weingut, dann gibt es eine vier bis fünftägige Kaltmazeration der nicht angequetschten Trauben und Beeren. Es wird ein wenig geschwefelt um die Arbeit der zum Teil ungewollten traubeneigenen Hefestämme zumindest etwas einzudämmen, man möchte überwiegend mit den angestammten Kellerhefen vergären. Der Wein zeigt, vielleicht auch weil man es weiß, von seiner ganzen Struktur einen sehr typischen Pommard-Touch. Also runde, weiche Zwetschge in der Nase, feine Walderdbeere, Himbeere, süße Kirsche, auch ein wenig Amarena und Backpflaume, etwas Lakritze, Veilchen und Teer. Insgesamt sehr voluminös. Diese schöne runde, Pommard-artige Üppigkeit setzt sich im Mund fort. Der Wein hat ein wunderbares Volumen, eine Fleischigkeit, die man in diesem Preisbereich gar nicht vermuten würde. Der Maison Dieu zeigt eine burgundische Üppigkeit, die in dieser Form recht selten, aber eben so typisch für Pommard ist. Hocharomatisch, die Tannine sind butterzart und samtig weich, hier tut nichts weh. Auch florale Noten mit Flieder und Veilchen sind dabei, helle Lakritze, und dahinter wieder feine Waldhimbeere und reife Zwetschge. Ein richtiger Genuss-Wein. Mit seiner ausladenden Aromatik und üppigen Fleischigkeit so unglaublich einnehmend und sexy, und das bei feinem Spiel und Finesse. Einfach nur saulecker! 93/100