Lobenberg: Der Aligoté ist Patailles absolutes Steckenpferd, fünf verschiedene erzeugt er mittlerweile. Alle Weine bei Sylvain entstehen in biodynamischer Weinbergsarbeit, Handlese mit kleinsten Erträgen, alles macht der Großmeister höchstpersönlich. Alles wird spontanvergoren. Das Ausgangsmaterial wird angequetscht und dann als Ganztraube auf der kleinen Korbpresse über mehrere Stunden gekeltert. Der Most geht dann ungeklärt, ungeschwefelt und unbearbeitet direkt ins Holz in die Spontangärung. Der Basis Aligoté wird je zur Hälfte in Edelstahl und im Barrique vergoren. Der Ausbau erfolgt dann im gebrauchten Barrique. Sylvain Pataille mag keinen Schalenkontakt bei Weißweinen, weil er nicht mag wie es die Aromatik verändert. Die Nase dieses Aligotés ist gerade für einen 2018er sehr überraschend, weil sie so frisch ist, leicht grüne Elemente enthält. Grünliche Reneklode, ein bisschen Avocado dahinter, echt spannende Nase, ein ganz kleiner Touch Holz, hohe Intensität und unglaubliche Frische. Obwohl der Wein die Malo durchlaufen hat, hat er fast zitrische Säure. Erstaunliche Länge und viel Terroirabdruck, Kalkstein, Salz und Kreide. Und immer wieder diese schön angenehme, leicht grünliche Frische. Aligoté in einer famosen Ausprägung mit ganz viel Eigenständigkeit und Charakter. Am Ende rollt wieder ein bisschen Quitte hoch, wieder die leicht grünliche Aprikose mitsamt Aprikosenkernen. Das macht wirklich viel Freude und ist ein eindrucksvoller Stil für Aligoté. Sylvain Pataille ist eben der Großmeister schlechthin für diese Sorte. 93-94/100