Bourgogne Aligote Champ Forey 2018

Sylvain Pataille

Bourgogne Aligote Champ Forey 2018

94–95
100
2
Aligote 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2035
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
unkonventionell
3
Lobenberg: 94–95/100
6
Frankreich, Burgund, Cote d'Or
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Bourgogne Aligote Champ Forey 2018

94–95
/100

Lobenberg: Die Reben sind uralt, die Reben wurden 1932 und 1961 gepflanzt. Lehm- und tiefe Kiesböden. Auf 200 Metern N.N. im Talboden gepflanzt. Alle Weine bei Sylvain entstehen in biodynamischer Weinbergsarbeit, Handlese mit kleinsten Erträgen, alles macht der Großmeister höchstpersönlich. Alles wird spontanvergoren. Das Ausgangsmaterial wird angequetscht und dann als Ganztraube auf der kleinen Korbpresse über mehrere Stunden gekeltert. Der Most geht dann ungeklärt, ungeschwefelt und unbearbeitet zunächst zur Angärung in Edelstahl und dann zur weiteren Vergärung, für Malo und Ausbau in Demi-Muid Fässer von 350 Litern, zweite und dritte Belegung. Ausschließlich Spontangärung. 15 Monate Ausbau, normalerweise ohne Batonnage, das ist ein bisschen abhängig wie sich der Wein bezüglich Reduktion und Oxidation verhält. Wenn der Wein zu sehr Richtung Oxidation geht rührt er die Hefen etwas auf, um deren reduktive Wirkung zu verstärken. Vor der Abfüllung wird der Wein nochmal für vier bis fünf Wochen im Edelstahl homogenisiert. Dieser Wein besticht in der Nase nicht durch Holzeinfluss, denn gebrauchte 350 Liter Fässer geben kaum noch Holzaromatik ab. Bestechend ist diese Tiefe aus den uralten Reben, so profund, man ahnt kaum, dass Aligoté eine solche Ausdruckskraft hervorbringen kann. Quitte, Kimchi, anfermentiertes Gemüse, etwas Sauerkraut, eine Aromatik von der Spontangärung und der Reduktion, dazu grünliche Ananas, das ist wirklich spannend. Der Wein erweckt auch ein wenig den Eindruck als hätte er einen gewissen Schalenkontakt bekommen, das hat er aber nicht. Hier gibt es immer nur Direktpressung. Eine unglaubliche mineralische Tiefe, der Duft reicht schon, so immens, so reich, so dicht. Und das ist ein Aligoté! Blind hätte ich ihn wahrscheinlich für einen großen Chenin Blanc von der Loire gehalten. Dass es kein Chardonnay ist, ist eindeutig. Aber Aligoté?! Der Wein ist durchaus würdig der Nachfolger des großen Aligoté Clos du Roy von Pataille zu sein, der für mich zu den größten Aligotés überhaupt zählt. Sehr persönlich, sehr ausdrucksstark. Der Wein steht für Minuten und zeigt eine wahnsinnige Frische für 2018. Patailles Weine zeigen 2018 fast die selbe Frische wie die 2017er, das ist eine wirkliche Besonderheit hier. Der Mann kann es wirklich. Der Champs Forey rollt immer wieder hoch, diese Fruchtintensität, Kimchi, grüne Ananas, zerstoßene Aprikosenkerne, ein bisschen Quitte und leichte zitrische Noten dazu. Aber das ist auf keinen Fall Everybody’s Darling, sondern ein Wein für Kenner oder Freaks. Nur der Basis Aligoté von Pataille ist ein Wein für Jedermann, aber in gehobenen Qualitäten. Dieser Champs Forey ist wirklich super spannend, aber man sollte schon etwas rumgekommen sein in der Welt der freakigen, leicht schrägen Weißweine. 94-95/100

Mein Winzer

Sylvain Pataille

Sylvain Pataille gehört zu einer jungen Generation Winzer, die sich seit Beginn dieses Jahrtausends mit Träumen und Visionen und extrem hoher Einsatzbereitschaft auf den Weg zur Spitze machen. Er ist DER Newcomer aus Marsanny, mit einem Önologie- und Weinbaustudium in Beaune und Bordeaux.

Bourgogne Aligote Champ Forey 2018